fullscreen: Sagenbuch des Erzgebirges.

  
676. Das Marienbild in Maria-Kulm. « 
(Erzgebirgs-Zeitung, 1. Jahrg., S. 170.) 
Ein Fleischhauer aus Falkenau fand einst auf dem bewaldeten 
und unbewohnten Kulmerberge, noch ehe daselbst das Kloster gestiftet 
wurde, in einer Haselstaude ein Marienbild, und er errichtete darüber 
ein Bretterdach, an dessen Stelle später eine Kapelle entstand. Auch 
wird erzählt, daß sich nachher in den umliegenden Berggruben eine 
Räuberbande niedergelassen und die Gegend durch Raub und Mord 
unsicher gemacht habe, bis die Unholde durch ein Damenbrett, das ein 
Ritter aus Falkenau gelegentlich eines Besuches zu Katzengrün in der 
Kapelle auf dem Kulmerberge vergessen hatte, entdeckt, eingefangen 
und dem Strafgerichte in Eger übergeben wurden. 
677. Das Zedelsbild in Weidmannsruhe. 
(Köhler, Volksbrauch 2c., S. 622.) 
Über der Thür des Försterhauses in Weidmannsruhe bei Neu- 
deck und Fraureuth in der Werdauer Staatswaldung befindet sich eine 
hölzerne Tafel mit geschnitzter weiblicher Figur, die einen Kranz in 
der Hand hält und folgende Umschrift hat: 
„Das Zedels-Bild bin ich genannt 
Die löbliche Jägerei bin ich wol bekannt 
Sie komen her zu mir 
Und suchen auf dem Abschied 
Der Wölfe ihr Quartir 
Drincke auch gehrne gutes Bir 
Anno 1695. 
An den unteren Ecken zu beiden Seiten des Bildes ist Gebüsch 
gemalt, aus welchem Wölfe und ein Jäger vorragen. Wahrscheinlich 
ist das Bild ein altes Wirtshausschild, aus der Zeit herrührend, wo 
die letzten Wölfe in dieser Gegend erlegt wurden. Erzählt wird, daß 
das Bild früher etwas weiter im Walde angebracht war und daß es 
die Stelle bezeichnete, wo ein Mädchen von Wölfen zerrissen wurde. 
  
678. Das Schnitzwerk in der Kirche zu Neumark. 
(Köhler, Volksbrauch im Vogtl., S. 608.) 
Dasselbe befand sich ehedem am herrschaftlichen Chore und soll 
von dem Diener eines Herrn von RNömer ausgeführt worden sein. 
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