Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1855. (32)

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als seine Angehörigen, da so leicht in Kleidern oder Betten der Ansteckungssioff zurückbleibt, 
noch längere Zeit nach der Heilung darauf besonders aufmerksam seyn müssen, ob sich nicht 
bei dem Einen oder Andern Spuren neuen Ausschlags zeigen. 
Die Portion grüner Seife, die man zu einer ganzen Schmierkur braucht, beträgt für 
einen Erwachsenen im Durchschnitt etwa ein Mund (zu einer einzelnen Einreibung etwa- 
2—3 Loth), für Kinder braucht man nach Verhältniß weniger. Bei ganz kleinen Kindern, 
für welche die grüne Seife zu scharf ist, thut man gut, vieselbe mit gleichen Theilen 
Schweinfett in der Apotheke vermischen zu lassen. Bei Kindern find häufig größere mit 
Eiter gefüllte Blattern, besonders an Händen und Füßen, mit dem Krätzausschlag verbun- 
den (die sogenannte große oder fette Krätze), zuweilen auch bei Erwachsenen. In diesem 
Falle thut man gut, sämmtliche Blattern vor der Einreibung mit einer Nadel anzustechen 
und zu entleeren. 
Die grüne Seife hat einen etwas widrigen Geruch und sieht auf Körper und Weiß- 
zeug, so lange sie nicht abgewaschen ist, schmutzig aus; sie verderbt aber am Weißzeug nicht 
das Geringste, sondern ist vielmehr für die Leinwand sehr reinigend, indem sie an vielen 
Orten als gewöhnliche Seife zum Waschen benützt wird. Die Kur selbst ist von der Art, 
daß sie Niemanden in Schaden oder Gefahr bringen kann, vorausgesetzt, daß er sich nicht 
während derselben muthwillig einer Erkältung aussetzt, oder auch durch übermäßige Erwär- 
mung des Zimmers sich allzu beiß hält. 
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Gedruckt bei G. Hasselbrink.
	        
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