Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1892. (26)

Ist das Amt der Ansicht, daß die 
Weigerung hinreichend begründet ist, 
so hat es die Parteien vor den zuständi- 
gen Richter zu verweisen. 
Im entgegengesetzten, sowie in dem 
Falle, wenn nur ein Theil der Forde- 
rung bestritten wird, hat der Leiter des 
Amts, nachdem er das Gutachten zweier 
von dem Bundesrath zu diesem Zweck 
zu bezeichnenden Sachverständigen ein- 
geholt hat, sich darüber auszusprechen, 
ob die schuldnerische Eisenbahn die ganze 
oder einen Theil der Forderung zu 
Händen des Amts niederzulegen habe. 
Der auf diese Weise niedergelegte Be- 
trag bleibt bis nach Entscheidung der 
Sache durch den zuständigen Richter 
in den Händen des Amts. 
Wenn eine Eisenbahn innerhalb vier- 
zehn Tagen der Aufforderung des Amts 
nicht nachkommt, so ist an dieselbe eine 
neue Aufforderung unter Androhung 
der Folgen einer ferneren Verweigerung 
der QLahlung zu richten. 
Wird auch dieser zweiten Aufforde- 
rung binnen zehn Tagen nicht ent- 
sprochen, so hat der Leiter von Amts- 
wegen an den Staat, welchem die be- 
treffende Eisenbahn angehört, eine mo- 
tivirte Mittheilung und zugleich das 
Ersuchen zu richten, die geeigneten 
Maßregeln in Erwägung zu ziehen, und 
namentlich zu prüfen, ob die schuld- 
nerische Eisenbahn noch ferner in dem 
von ihm mitgetheilten Verzeichnisse zu 
belassen sei. 
Bleibt die Mittheilung des Amts an 
den Staat, welchem die betreffende 
Eisenbahn angehört, innerhalb einer 
sechswöchentlichen Frist unbeantwortet, 
oder erklärt der Staat, daß er, un- 
geachtet der nicht erfolgten Zahlung, 
  
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Si TOffice estime due les motifs 
de refus allégués ont une apparence 
suffisante de fondement, il renverra 
les parties à se pourvoir devant le 
juge compétent. 
Au cas contraire, et aussi dans 
le cas ou la contestation ne por- 
terait due sur partie de la créance, 
le directeur de POffice, aprèes avoir 
Pris Tavis de deux conseils, qui 
seront désignés à cet effet par le 
Conseil féödéral, pourra déclarer que 
le chemin de fer débiteur sera tenu 
de verser entre les mains de T’Office 
tont ou partie de la créance; la 
somme ainsi versée devra rester 
Consignée jusqu’ad décision au fond 
par le juge compétent. 
Dans le cas où un chemin de fer 
Maurait pas obéi dans la quinzaine 
aux injonctions de Tffice, il lui 
sera adressé une nouvelle mise en 
demeure, avec indication des con- 
sSéquences de son refus. 
Dix jours après cette nouvelle 
mise en demeure restée infructueuse, 
le directeur adressera d’office, à 
IEtat duquel dépend le chemin de 
fer, un avis motivé, en invitant cet 
Etat à aviser aux mesures à prendre, 
et à examiner §’il doit maintenir le 
chemin de fer débiteur sur la liste 
par lui présentee. 
Dans le cas ou la commnumnication 
de POffice à IEtat duquel dépend 
le chemin de fer intéressé, serait 
restee sans réponse dans le dlai 
de six semaines, de méme dque dans 
le cas ou cet Etat declarerait que
	        
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