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Die Hypothekenbank ist verpflichtet, von den Kapitalrückzahlungen auf die
in das Hypothekenregister eingetragenen Hypotheken sowie von sonstigen für die
Pfandbriefgläubiger erheblichen Aenderungen, welche diese Hypotheken betreffen,
dem Treuhänder fortlaufende Mittheilung zu machen.
§. 33.
Streitigkeiten zwischen dem Treuhänder und der Hypothekenbank entscheidet
die Aufsichtsbehörde.
§. 34.
Der Treuhänder kann von der Hypothekenbank eine angemessene Vergütung
für seine Geschäftsführung verlangen. Der Betrag der vereinbarten Vergütung
ist der Aufsichtsbehörde anzuzeigen; in Ermangelung einer Einigung wird der
Betrag durch die Aufsichtsbehörde festgesetzt.
§. 35.
Ist über das Vermögen der Hypothekenbank der Konkurs eröffnet, so gehen
in Ansehung der Befriedigung aus den in das Hypothekenregister eingetragenen
Hypotheken und Werthpapieren die Forderungen der Pfandbriefgläubiger den
Forderungen aller anderen Konkursgläubiger vor. Das Gleiche gilt von Geld,
das dem Treuhänder zur Deckung der Hypothekenpfandbriefe in Verwahrung
gegeben ist. Die Pfandbriefgläubiger haben unter einander gleichen Rang.
In Betreff des Anspruchs der Pfandbriefgläubiger auf Befriedigung aus
dem sonstigen Vermögen der Bank finden die für die Absonderungsberechtigten
geltenden Vorschriften der §§. 64, 153, 155, 156 und des §. 168 Nr. 3 der
Konkursordnung (Reichs-Gesetzbl. 1898 S. 612) entsprechende Anwendung.
Gehören zur Konkursmasse eigene Hypothekenpfandbriefe der Bank, die von
dieser dem Bestand an Werthpapieren zugeschrieben sind, so werden sie bei der
Berechnung der auf die einzelnen Hypothekenpfandbriefe fallenden Antheile an
dem Erlös aus den im Abs. 1 bezeichneten Gegenständen mitgezählt.
Während des Konkurses der Hypothekenbank sind die Kosten einer Ver-
sammlung der Pfandbriefgläubiger, die nach den Vorschriften des Gesetzes,
betreffend die gemeinsamen Rechte der Besitzer von Schuldverschreibungen, berufen
wird, aus dem zur vorzugsweisen Befriedigung der letzteren dienenden Theile der
Konkursmasse zu berichtigen.
§. 36.
Treuhänder, die absichtlich zum Nachtheile der Pfandbriefgläubiger handeln,
werden wegen Untreue nach §. 266 des Strafgesetzbuchs bestraft.
§. 37.
Wer für eine Hypothekenbank wissentlich Hypothekenpfandbriefe über den
Betrag hinaus ausgiebt, welcher durch die in das Hypothekenregister eingetragenen
Hypotheken und Werthpapiere oder das in der Verwahrung des Treuhänders