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(Nr. 3153.) Bekanntmachung, betreffend die Bekämpfung der Reblaus in einigen Weinbau-
gegenden. Vom 7. Juli 1905.
Nachdem die Unterdrückung der Reblaus in den nachstehend bezeichneten
Gegenden, nämlich
1. dem thüringischen Seuchengebiete, bestehend aus
den Kreisen Querfurt, Naumburg, Weißenfels, Stadtkreis Erfurt,
Landkreis Erfurt, Langensalza, Weißensee und Eckartsberga der
Provinz Sachsen,
dem Großherzogtume Sachsen,
den Herzogtümern Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-
Coburg-Gotha, mit Ausnahme der Exklaven Königsberg in
Franken, Erlsdorf und Nassach,
den Fürstentümern Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-
Sondershausen;
2. dem sächsischen Seuchengebiete, bestehend aus
dem Stadtkreise Dresden und den amtshauptmannschaftlichen Be-
zirken Großenhain, Meißen, Dresden-Altstadt, Dresden-Neu-
stadt, Pirna, Oschatz und Grimma des Königreichs Sachsen;
3. dem Seuchengebiete bei Metz, das ist dem nach Norden und Osten
durch die Gemarkungen Amanweiler, Norroy le Veneur, Woippy,
Mare, Argancy, Chailly, Antilly, Sanry, St. Barbe, Servigny,
Nouilly, Noisseville, Vantoux, Borny, Peltre, Chesny, Fleury,
Verny, Pommérieux und Louvigny des Landkreises Metz, im Süden
und Westen durch die französische Grenze abgeschlossenen Gebiete;
4. der Gemarkung Montdidier, Kreis Chateau Salins, in Lothringen
als nicht mehr durchführbar erkannt ist, hat der Bundesrat auf Grund des § 13
Abs. 2 des Gesetzes, betreffend die Bekämpfung der Reblaus, vom 6. Juli 1904
die folgenden Anordnungen erlassen:
A. Beschränkung der gesetzlichen Maßregeln zur Bekämpfung
der Reblaus.
§ 1.
Für die bezeichneten Seuchengebiete werden
1. die Landesregierungen ermächtigt,
a) die nach § 1 des Gesetzes vorgeschriebene Beaufsichtigung auf die
Beobachtung und Feststellung des äußerlich wahrnehmbaren Rück-
ganges der Rebpflanzungen zu beschränken, insbesondere von der
Begehung der dem Weinbaue dienenden Rebpflanzungen durch