Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1906. (40)

                                           — 614 — 
             Die Versorgungsgebührnisse derjenigen Friedensinvaliden, welche an einer 
als Feldzug erklärten militärischen Unternehmung teilgenommen haben, sind nach 
den Vorschriften dieses Gesetzes festzustellen. 
Die Vorschrift des § 45 Nr. 2 Abs. 2 findet hierbei Anwendung.
 
                                             Schlußvorschrift. 
                                                          §  75. 
         Die Versorgungsgebührnisse derjenigen Personen, deren Bezüge nach den 
bestehenden Vorschriften aus den Mitteln des Reichs-Invalidenfonds zu decken 
sind, werden aus dem Reichs-Invalidenfonds bestritten. 
Dem Königreiche Bayern wird zur Bestreitung der gleichartigen Ausgaben, 
mit Ausnahme der infolge des Krieges 1870/71 erwachsenen, alljährlich eine 
Summe überwiesen, welche sich nach der Höhe des tatsächlichen Aufwandes für 
Angehörige des Reichsheeres und deren Hinterbliebene im Verhältnisse der Kopf- 
stärke des Königlich Bayerischen Militärkontingents zu jener der übrigen Teile 
des Reichsheeres bemißt. 
                                                       § 76. 
          Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Juli 1906 in Kraft. 
            Außer Kraft treten alsdann: 
1. die bisherigen Militärpensionsgesetze, soweit sie die Militärpersonen der 
          Unterklassen und die im § 44 bezeichneten Personen betreffen, mit 
           Ausschluß der Vorschriften für Hinterbliebene; 
2. das Unfallfürsorgegesetz für Beamte und für Personen des Soldaten- 
        standes vom 18. Juni 1901, soweit es die Militärpersonen der Unter- 
        klassen und deren Hinterbliebene betrifft; " 
3. die Vorschriften des Gesetzes, betreffend die Kaiserlichen Schutztruppen 
        in den afrikanischen Schutzgebieten und die Wehrpflicht daselbst, vom 
        7./18. Juli 1896, soweit sie die Versorgung der Personen der Unter- 
         klassen regeln, mit Ausschluß der Vorschriften für Hinterbliebene. 
        Für das Königreich Bayern tritt § 23 erst mit dem Erlaß eines neuen 
Beamtenpensionsgesetzes in Kraft. Bis dahin werden die an den Pensionär 
gemäß § 36 Nr. 4 nicht zu zahlenden Rentenbeträge den Zivilpensionsfonds 
nicht erstattet. 
         Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem 
Kaiserlichen Insiegel. 
         Gegeben Berlin im Schloß, den 31. Mai 1906. 
                                                ( L. S.)                                 Wilhelm. 
                                                           Graf von Posadowsky. 
  
  
Herausgegeben im Reichsamte des Innern. 
Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. 
Bestellungen auf einzelne Stücke des Reichs-Gesetzblatts sind an das Kaiserliche Postzeitungsamt in Berlin W. 9 zu richten. 
  
 
	        
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