Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1913. (47)

Die vorstehenden Bestimmungen finden 
auch Anwendung, wenn Personen der 
Schiffsbesatzung an Land vor den Be— 
hörden des Hafenorts vernommen wer- 
den sollen oder sonst Erklärungen abzu- 
geben haben, es sei denn, daß es sich 
um Verrichtungen der freiwilligen Ge- 
richtsbarkeit, insbesondere um Verklarun- 
gen handelt), die auf Antrag einer Person 
der Schiffsbesatzungvorgenommen werden. 
Eine Benachrichtigung des Konsular- 
beamten unterbleibt bei Schiffsbesuchen 
und Besichtigungen, die im zollamtlichen 
oder gesundheitspolizeilichen Interesse oder 
aus Anlaß der Erhebung von Schiff- 
fahrtsabgaben vorzunehmen sind. 
Artikel 22. 
Den Generalkonsuln, Konsuln, Vize- 
konsuln und Konsularagenten steht aus- 
schließlich die Aufrechterhaltung derinneren 
Ordnung an Bord der Kauffahrteischiffe 
des von ihnen vertretenen Teiles zu; sie 
haben daher allein Streitigkeiten zwischen 
den zur Schiffsbesatzung gehörenden Per- 
sonen zu schlichten, insbesondere solche, 
die sich auf die Heuer und die Erfüllung 
gegenseitiger Verpflichtungen beziehen. 
Die Landesbehörden dürfen bei Aus- 
schreitungen an Bord der Schiffe nur 
dann eingreifen, wenn solche geeignet 
sind, die Ruhe oder öffentliche Ordnung 
im Hafen oder am Lande zu stören, 
oder wenn eine nicht zur Schiffsbesatzung 
gehörende Person beteiligt ist. 
In allen anderen Fällen haben die 
Landesbehörden sich darauf zu beschränken, 
dem Konsularbeamten auf Verlangen 
Beistand zu gewähren. Insbesondere 
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