Metadata: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

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Eisenbahn zum birktoria-Rvanza. 
Eine Bill des englischen Unterhauses bewilligt 
3 Millionen Pfd. Sterl. für den Bau einer Eisen- 
bahn von Mombas nach dem Viktoria-Nyanza. 
Goldküsle. 
Der Gouverneur der Goldküste Sir William 
E. Maxwell hat Anfang Juli in der Liverpooler 
Handelskammer ein Bild der Lage und Aussichten 
der von ihm verwalteten Kolonie gegeben. Die 
Einnahmen betrugen 1895: 230 075 Pfd. Sterl.; 
1894: 218 261 Pfd. Sterl. 
Die Einfuhr hatte folgenden Werth: 
18095 r 537 Pfd. Stert. 
1894 2 830 
Die Ausfuhr haun Werth: 
1895. 877 804 Pfd. Sterl. 
1894. 850 343 -- - 
Der Gouverneur hält in erster Reihe energische 
Förderung des Wegebaues für nöthig. Er läßt die 
Wege 12 Fuß breit mit Wasserab= und Durchlässen 
und Festigung bauen. Eine Eisenbahn erklärt er erst 
nach Herstellung eines Hafens für möglich. Zur 
Wahl eincs passenden Fleckes dafür hat ein Inge- 
nieur Nagel von der Firma Coode Sons und 
Matthews Untersuchungen vorgenommen. Er hat 
auch die Stromverhältnisse des Volta geprüft. Die 
Kolonie leidet unter Arbeitermangel. 
der Goldwäschereicn wünscht der Gonverneur Eufuhr 
asiatischer Kulis. 
Britische Salomonsinseln. 
Der zum Residenten für die britischen Salomons- 
inseln ernannte Mr. C. M. Woodford hat sich am 
20. Mai d. Is. an Bord eines englischen Kriegs- 
schisses dorthin begeben. 
Zum Betrieb 
  
Rultur im Rongogebiete. 
Die Nummer 6l’ des „Bullatin olliciel de 
D’Etat indcpendant du Congo“ bringt einen aus- 
führlichen Bericht E. Laurents über die Boden- 
beschaffenheit ind die Erfolge der Plantagenwirthschaft 
des Kongogoebietes. 
Perschiedene Mitthzeilungen. 
Prüfungsergebnisse des Sisalhanf. 
Der Sisalhanf, Fourcroya gigantca, wurde 
gegen Ende des vorigen Jahrhunderts nach Mau- 
ritius eingeführt und breitete sich dort von selbst 
weiter aus. Erst nachdem der Boden der Insel 
durch die Zuckerrohrkultur größtentheils erschöpft 
war, wandte man sich der Ausbentung der Four-- 
croya zu. In der Mitte dieses Jahrhunderts 
wurde die Sisalhaufkultur in Florida und in neucrer 
Zeit auf den Bahamainseln eingeführt. Hier be- 
sonders gelang es einigen kapitalkräftigen Gesell- 
schaften mit der Unterstützung der Regierung große 
Ländereien mit Sisalhanf zu bepflanzen. 
Nach dem Urtheil der Sachverständigen begnügt 
sich die Fourcroya mit einem außerordentlich minder- 
werthigen Boden, und die Aupflanzung wird für 
solche Gegenden befürwortet, wo andere Nutzpflanzen 
keine Erträge mehr liefern. Aus diesem Grunde 
sind daher manche Gebiete von Deutsch-Ostafrika für 
die Sisalhanfkultur besonders geeignet, und die 
dortige Abtheilung für Landeskultur hat auch bereits 
größere Kulturversuche mit der Fourcroya angestellt. 
Einc Partic der daselbst gewonnenen Fasern ist 
seitens der Königlich mechanisch-technischen Versuchs- 
anstalt in Charlottenburg einer sachverständigen 
Prüfung auf ihre Festigkeit unterzogen worden. 
Um Vergleiche zwischen dem in Deutsch-Ostafrika 
und dem anderswo gewachsenen Hauf anstellen zu 
können, wurde diese Untersuchung noch auf einige 
andere Faserstoffe ausgedehnt. Das Ergebniß dieser 
Prüfung ist in der nachstehenden Tabelle enthalten: 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Laufe . Bruch- -.----. üfung wurden 
n ufende Vezeichnung der Probe Bruchlast in dehnung Reißlänge in ur Pritsung wurden 
ummer kg in 5½% m verwendet 
1 Mauritiushanf (Fonreroyn giganten) 0,599 5,9 34 450 Einzelne Faserbündel 
2 Fourcroyn gigantea aus Südamerika 0, 580 3, 5 24 450 
3 Atave: americann. m Coh) 0,844 2,8 31 750 
4 Agare moexicann 0.520 2,2 36 350 
5 Hauf von ben städtischen Reselgütern * 5 . 
sdorf Heinersdorf 1,258 24 40000 
6 Flachs aus Estland 1,680 24 23750 Mehrere Faserbündel 
gleichzeitig") 
  
  
  
*) Einzelne zur Prüfung geeignete Faserbündel waren infolge weitgehender Bearbeitung des Materials 
nicht vorhanden.
	        
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