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müßte im höchsten Grade geschwächt werden; völlig auszu-
rotten wird sie vielleicht niemals sein.
Eine solche Schwächung des Übels aber würde nicht
erzielt, ja dieses würde vielmehr gestärkt werden, wenn die
Regierungen dem Rate des Herrn Dr. Hülsmeyer in
Berlin folgen wollten, welcher ihnen zumutet, „Staats-
bordelle“" zu errichten, d. h. dem Laster eine privilegierte
Stellung einzuräumen, den Mädchenhandel, ohne welchen
Bordelle schlechterdings nicht bestehen können, zu unterstützen,
und eine Kategorie von Beamten einzuführen, welchen in
der öffentlichen Meinung der Fluch der Verachtung an der
Ferse haften würde. Offenbar weiß der genannte Arzt nicht,
wie die Bordelle rekrutiert werden. Die Thatsachen, welche
das vorliegende Buch enthüllen wird, dürften ihn, sowie
andere unbedachtsame Anhänger einer Beteiligung des Staates
am Laster (sonderbare Schwärmerl!), in allen Beziehungen eines
Besseren belehren.
Ebenso verderblich und widersinnig wie die Zumutung
an den Staat, selbst Bordelle zu errichten, ist aber diejenige,
die Errichtung solcher durch Privatpersonen zu gestatten;
ja diese Einrichtung ist noch die gefährlichere. Denn würden
Staatsbeamte, wenn auch vom Publikum verachtet, doch eine
gewisse Garantie für Ordnung und Sicherheit bieten, so
fällt diese bei Privatpersonen weg, welche notwendig und
unvermeidlich übelbeleumdete, meist sogar ganz schlechte
Subjekte sind; denn andere würden sich zu einem solchen
saubern Beruf und Geschäft nicht hergeben, und solchen Leuten
Konzessionen zu erteilen, verstößt gegen die Würde des
Staates.
Die Bordelle haben aber auch noch andere Nachteile
im Gefolge. Erstens ist, statistisch nachgewiesen, daß sie die
ansteckenden Krankheiten im höchsten Grade verbreiten und
daß keine anderen Verhältnisse einen so hohen Prozentsatz
von Erkrankungen nachweisen, wie diese Schlupfwinkel des