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Kaiser durch Ernennung zum Feldmarschall ausgezeichnet, an der Spitze seiner
Truppen seinen Einzug in Dresden. Als König war er eine der festesten Stützen
des Deutschen Reiches. Kaiser Friedrich III. war ihm in treuer Freundschaft
zugetan, und Wilhelm II. hat ihn selbst seinen väterlichen Freund und Berater
genannt. Seine Fürsorge als König galt zuerst seiner Armee. In Dresden
erstand für sie ein ganzer Stadtteil, die nach ihm genannte „Albertstadt“, die aus
Kasernen, Waffenhäusern, Vorratsgebäuden, Pulverfabriken und andern Bauten
für militärische Zwecke besteht. Aber auch für sein Land und Volk sorgte er aufs
beste. Staunenswert sind die
Fortschritte auf allen Gebieten,
die Sachsen in den 30 Jahren
seiner Regierung gemacht hat.
Sächsische Industrieerzeugnisse
(Textilwaren, Maschinen, Mu-
silinstrumente, Chemikalien, Zi-
garetten usw.) erlangten Welt-
ruf. Immer dichter wurde
das Eisenbahnnetz Sachsens.
Die großen Staatsforsten er-
fuhren eingehende Pflege.
Sachsens Schulen, hohe und
niedere, Industrie-, Handels-
und landwirtschaftliche Schulen,
vermittelten dem Volke eine
treffliche Bildung und galten
weithin als vorbildlich. Kunst
und Wissenschaft blühten. Der
Wohlstand des Volkes hob sich
von Jahr zu Jahr. Die acht-
hundertjährige Jubelfeier des
Hauses Wettin im Jahre 1889
beging darum das ganze Volk
mit Dank und Freude.
König Albert war vermählt
mit Carola von Wasa, die
mit ihrem Gemahl in der Für-
ç sorge für sein Volk wetteiferte.
In den Kriegszeiten der sechziger Jahre gründete sie den Albertverein, der sich die
Pflege verwundeter Krieger und Kranker zur Aufgabe gestellt hat. Im Carola=
haus zu Dresden besitzt er eine Ausbildungsstätte für Krankenpflegerinnen, die
„Albertinerinnen“ genannt werden. Der Name der Königin Carola lebt in zahl-
reichen Stiftungen für Arme und Kranke fort.
3. König Georg (1902—1904). Als 70jähriger Greis kam 1902 der Bruder
König Alberts zur Regierung, König Georg. Sein gelehrter Vater Johann hatte
auch ihm, wie seinem Bruder Albert, eine gründliche und gediegene Erziehung an-
Gedeihen lassen, die bei beiden Brüdern auf der Universität Bonn ihren Abschluß
König Georg.