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solchen überall: in hohlen Bäumen, in Mäuse= oder Rattenlöchern, unter einem
Steinhaufen usw.
2. Das Kleid des Wiesels ist hellbraun, unter dem Bauche aber weiß. Im
Norden bekommt es im Winter ein weißbraun geflecktes Winterkleid. (Schutzkleid!))
3. Seine Räubereien. So klein auch das Wiesel ist, so ist es doch ein ganz
derwegener Räuber. Sein Körper ist wie geschaffen dazu. Das zeigt sich be-
sonders in den spitzen Krallen und dem scharfen Gebisse. Dazu kommt noch der
geschmeidige, fast schlangenartige Körper, mit dem es geschickt durch allerlei Löcher
und Ritzen kriechen kann. Damit paaren sich Feinheit der Sinne, geistige Frische
und rascher Entschluß. Gern frißt es Insekten, besonders aber Mäuse und Ratten.
Hat es ein Rattenloch aufgespürt, so schlüpft es ohne weiteres hinein. Die Ratte
flieht, wenn irgend möglich, ins Wasser, das Wiesel hinterdrein. Mit Blitzes-
schnelle schwimmen beide dahin. Aber das Wiesel holt die Ratte bald ein. Nun
gibt's einen Kampf auf Leben und Tod. Die Ratte wehrt sich aus Leibes-
kräften. Aber das Wiesel bleibt Sieger. Es zerbeißt der Ratte den Hals und
trägt sie dann ans Land. Leider fängt das Wiesel oft auch kleine Singvögel weg;
denn es ist ein geschickter Kletterer. Findet es ein Ei, so säuft es dasselbe ent-
weder gleich aus oder nimmt es zwischen die Zähne und trägt es in sein Ver-
steck. So klein das Tier ist, so groß ist sein Mut. Einst hatte ein Raubvogel
ein Wiesel gepackt und in die Lüfte mitgenommen. Oben in der Luft aber biß
das Wiesel dem Vogel die Schlagader am Halse durch. Der Vogel schwankte und
siel mit dem Wiesel zur Erde. Hier starb er; das Wiesel aber huschte lustig davon.
12% Das ESichbörnchen.
1. Körperbau, dem Leben auf den Bäumen angepaßt. Das Eichhörnchen
lebt im Walde auf den Bäumen. Dort findet es nämlich seine Nahrung: Nüsse,
Eicheln, Kiefernsamen u. dgl. Zum Baumleben ist sein Körper aufs zweck-
mäßigste eingerichtet. Der Leib ist äußerst schlank und geschmeidig. Die Vorder-
füße haben je vier scharfbekrallte Zehen und einen kurzen, nagelbedeckten Daumen-
stummel. Sie dienen dem Eichhörnchen beim Pflücken der Baumfrüchte als
Hände und verleihen ihm vorzugsweise die Geschicklichkeit zum Klettern. Wie der
Sturmwind geht's den schlanken Tannenbaum hinauf, bald kerzengerade, bald in
Schraubenwindungen. Man meint, das Tier gleite wie eine Schlange an dem
Baume empor, und doch merkt man das Einschlagen der langen, spitzen Krallen;
denn man vernimmt ein deutliches Rasseln. Die fünfzehigen, ebenfalls scharf-
kralligen Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine. Es sind Springbeine.
(S. 85.) Zuweilen macht das Tier 3—4 m weite Sprünge, und nicht selten rettet
es sich dadurch vor seinen Feinden.
2. Feinde. Der grimmigste Feind des Eichhörnchens ist der Baummarder.
(S. 113.) Er übertrifft das Eichhörnchen noch im Klettern. Sobald das Eich-
hörnchen ihn erblickt, sucht es ihm in blitzschnellen Windungen um den Baum
herum zu entfliehen. Hinter ihm her stürzt der Marder. Auf und nieder, kreuz
und quer geht die furchtbare Jagd. In 3—4 m weiten Sprüngen schießt das
Eichhörnchen durch die Luft; ihm nach der Baummarder. Schon scheint er
seiner Beute gewiß zu sein. Da greift das gehetzte Eichhörnchen zum letzten
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