Full text: Europäischer Geschichtskalender. Zweiter Jahrgang. 1861. (2)

254 Außerdeulsche Cänder — Kußland. 
45. Juli. Fürst Adam Czartoryski, das Haupt der polnischen Emigra- 
tion, in Paris. 
16. „ Erste Sitzung des neuen Staatsraths. Rede des Statthalters 
Suchozannet. 
214. „ Demonstration in Warschau. 
22. „ Demonstration in Warschau. 
30. „ Circular des Statthalters Suchozannct an die Regierungsdirecto- 
ren über die Unzuverlässigkeit der Beamteten. 
8. Aug. In Warschau circulirt der Aufruf zu einer neuen Demonstra- 
tion auf den 12. August. . 
10.,,JndenössentlichenGärtenundaufdenPlätzenWatschaW 
werden neuerdings Militär und Kanonen aufgestellt. 
11. „ Ein Placat des Statthalters warnt vor der auf den 12. Aug. 
angekündigten Demonstration, verbietet jede Festlichkeit und die 
Schließung der Läden unter den strengsten Strafen. 
„ Warschau feiert trotz des Verbotes das Nationalfsest. Sämmt- 
liche Verkaufsläden, Comptoirs und die Börse sind geschlossen. 
Die Kirchen werden stark besucht, die Stadt Abends illuminirt. 
In der Hauptstraße ist eine imposante Militärmacht aufgestellt. 
Es werden einige Verhaftungen vorgenommen. 
15. „ Demonstration in Warschau für Frankreich, 
19. „ Die Regierung macht in Warschau die Instructionen bezüglich 
des Wahlgesetzes bekannt. Wielopolski wird zum Vicepräsidenten 
des Staatsraths ernannt und behält sein Ministerium; der Kaiser 
dankt ihm für seinen Diensteifer. 
24. „ Graf Lambert übernimmt die Functionen eines Statthalters von 
Polen. 
12. 
14. Sept. Wilna und eine Reihe anderer Städte des Geuvernements 
werden vom Generalgouvernenr in Belagerungszustand erklärt. 
19. „ Auf Antrag des Statthalters beschließt der Administrationsralh 
des Königreichs Polen die Verkündigung des Belagerungszustandes, 
sobald neuerdings Unordnungen stattfinden sollten. 
25. „ Adresse des polnischen Episcopats an den keiserl. Statthalter 
Grafen Lambert: 
„Seit neun Jahrhunderten bildet die römisch-katholische Religion in 
Polen einen Bestandthell des nationalen Lebens, sie ist das kostbarste Erb- 
theil unserer Vorfahren, eln wesentliches Bedürfniß unserer Nation, eines 
der Elemente seines Glückes.. Aber dieser ehemalige Standpunkt der 
Kirche kam zugleich mit dem Verluste der politischen Eristenz der Natien 
zu Falle, und trotz der feierlichen Versicherungen, daß die katholische Reli- 
gion der besondere Gegenstand der Fürsorge der neuen Regierung sein 
werde, verloren die Gesetze der Kirche ihre alte Bedeutung, und die rellgisse 
Freiheit wurde auf die allerempfindlichste Weise eingeengt. WVur unter- 
zeichnete Bischöse und Diöcesan-Administratoren, denen die Obhut für die 
hl. katholische Religion anvertraut ist, müssen die schreckliche Verantwort-
	        
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