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rakter zu geben, und um gleichzeitig den Beweis zu liefern, daß unsere H al-
tung keinen Hintergedanken in sich schließt, habe ich mich auf die Zwischenfälle
berufen, welche die gegenwärtige Lage herbeigeführt haben. Habe ich nöthig,
beizufügen, daß die Versöhnung jederzeit der Zweck unserer Politik sein
wird, und daß ich meinerseits Alles aufbieten werde, um das Eintreten des
Tages zu beschleunigen, an dem die unterhandlungen mit Nutzen wieder auf-
genommen werden können? Meine Worte waren von dem Wunsche einge-
geben, das Prinzip der Nichtintervention absnahmslos auf ganz Italien an-
gewendet zu sehen; da jedoch in der Unterredung, um die es sich hier handelt,
kein Vorschlag formulirt wurde, so konnte ich mich nicht über die etwa daraus
hervorgehenden Consequenzen aussprechen.“
26. Jan. Die Regierung hebt den neugebildeten demokratischen Verein
von Palermo auf.
28. „ Wiederzusammentritt? des Parlaments. Debatte über das Budget.
4. Febr. Conflict der Regierung mit dem Verweser des Bisthums
Mailand, Msgr. Caci ca.
9. „ Die Deputirtenkammer geht über eine Interpellation bezüglich
der in Polen ausgebrochenen Insurrection, in Erwägung, daß es
nicht zeitgemäß sei, sie in diesem Augenblicke zuzulassen, zur Tages-
voorduung über.
14. „ Der Finanzminister verlangt vom Parlament die Ermächtigung
zu einer Anleihe von 700 Mill. Frs. behufs Deckung der bereits
1 eingetretenen und für die nächste Zukunft vorauszusehenden Deficits.
25. „, Das letzte Stück der Eisenbahn Neapel- Rom wird dem Verkehr
bbbergeben.
25./28. Febr. Debatten der Abgeordnetenkammer über das von der Re-
gierung geforderte Anlehen. Die Ermächtigung dazu wird schließ-
lich mit 204 gegen 32 Stimmen ertheilt.
8. März. Die Regierung richtet eine Depesche an. das Cabinet von St.
Petersburg zu Gunsten Polens.
10. „ Auch der Senat genehmigt die von der Regierung geforderte An-
1 leihe von 700 Millionen mit 116 gegen 5 Stimmen.
11. „ Die Regierung begibt 500 Millionen des von heiden Häusern
E genehmigten Anlehens von 700 Millionen an das Haus Roathschild.
16. „ Ein königl. Dekret regelt das Recht der königl. Erequatur
„Fbezüglich aller von außen kommender kirchlicher Dispositionen.
24. „ Der Minister des Auswärtigen, Graf Pasolini, tritt. zurück
Visconti Venosa wird an seine Stelle ernannt.
26. * Ein neuer Ausfall des General Bixrio gegen die Schweiz wird
in der Deputirtenkammer vom Minister Peruzzi entschieden zurück-
Hewiesen.
— April. Die Regierung läßt die Gränze gegen die Schweiz, namentlich
iim Beltllin, militärisch beseten.
9. „ Besuch des Königs in Florenz.