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und der Integrität der dänischen Monarchie erheischt. Zu diesem Zwecke ist
jedoch ein Einverständniß und eine Cooperation der Vertragsmächte
nothwendig und J. Maj. Regierung wünscht deshalb zu wissen, ob Frankreich
hiezu geneigt wäre, um die Verpflichtungen des Vertrags von 1852 und nament-
lich die Integrität der dänischen Monarchie aufrecht zu halten.“
18. Jan. Eine Dep. Russels nach Wien verlangt von Oesterreich eine for-
melle Erklärung, daß es an dem Princip der Integrität der dänischen
Monarchie festhalte.
„ „ Eine Dep. Russels nach Kopenhagen dringt neuerdings in Däne-
mark, den Reichsrath sofort einzuberufen, um die Novemberverfassung
wieder abzuschaffen.
Es wäre das nur die Erfüllung einer Verpflichtung, die nicht
geläugnet werden kann, jedoch, ohne Zweifel ohne es zu beabsichtigen, gebrochen
worden ist.“
20. „ England verlangt auch von Preußen eine förmliche Erklärung, daß
es an dem Princip der Integrität der dänischen Monarchie festhalte.
24. „„ Russel schlägt Frankreich nochmals eine Verständigung und even-
ztaelle Cooperation der Londoner Vertragsmächte vor:
..Ihre Maj. Regierung hält fest an der von den Großfmächten in der
Einleitunz zum Londoner Vertrag ausgesprochenen Meinung, daß die Inte-
grität der dänischen Monarchie nicht blos ein Element des Gleichgewichts der
Mächte, sondern auch ein Pfand des Friedens sei und wünscht daher die In-
tegrität der dänischen Monarchie, die der hauptsächlichste Gegenstand jenes Ver-
trags war, aufrecht zu erhalten. J. Maj. Regierung ist ängstlich bemüht,
dieses Ziel womöglich auf dem Wege friedlicher Unterhandlungen zu erreichen;
allein es besiehen in Deutschland zwei sehr verschiedenc Auffassungen des Streites
zwischen Deutschland und Dänemark. Die eine Partei sucht den Prinzen von
Augustenburg in den Besitz von Holstein und nachher auch in denjenigen des
Herzogthums Schleswig zu setzen. Ein anderer Theil des Bundes dagegen,
aus den großen Monarchien Oesterreich und Preußen bestehend, anerkennt den
Vertrag von 1852 und verlangt von dem jetzigen König von Dänemark nur
die Erfüllung der von seinem Vorgänger in den Jahren 1851 — 52 ein-
gegangenen Verpflichtungen. Der erste Plan führt zu einer Zerstückelung
der dänischen Monarchie und um die Ausführung dieses Planes zu verhindern,
sucht J. Maj. Regierung das Einverständniß und die Mitwirkung
(concert and cooperation) Frankreichs, Rußlands und Schwedens nach, in
der Absicht, Dänemark in seinem Widerstande gegen eine solche
Zerstückelung wenn nöthig materielle Unterstützung zu gewäh-
ren (in ordre to give if necessary material assistance to Danmark
in the resistance of such dismembrement). Der Plan Oesterreichs und
Preußens scheint eine Erfüllung gewisser Versprechungen von Seite Dänemarks
in's Auge zu fassen, die mit der Unabhängigkeit und Zntegrität desselben
vereinbar wäre und nur für den Fall, daß Dänemark alle diese Verpflich-
tungen erfüllen und daß die deutschen Mächte dennoch weitere Forderungen
an dasselbe stellen sollten, könnten ernste Verwickelungen entstehen. Dieser
Fall kann, wie zu hoffen ist, kaum als wahrscheinlich angenommen werden.
Allein J. M. Regierung wünscht auch diesen Fall nicht von der Erwägung der
Mächte, die sie zu einem Einverständniß mit ihr einladet, auszuschließen.
. scheint indeß J. M. Regierung, daß, wenn ein vollständiges Einverständniß u
diese Angelegenheit zwischen Großbritannien, Frankreich, Rußland und Schweden
hergestellt werden könnte, die moralische Wirkung einer solchen Union an sich
schon genügen würde, um den beabsichtigten Zweck zu erreichen. Ew. Exc.
Antwort an Herrn Drouyn de l'Huys bezüglich der Ereignisse von 1830 in