Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

320 Musien. (Ende Mai—Juni 16.) 
1167400000 Pesetoß, die Ausgaben auf 1146900000 Peselos be- 
rechnet. 
Ende Mai und Anfang Juni. (Kammer.) Gegen viele Ab- 
geordnete der äußersten Linken werden Strasprozesse wegen anti- 
klerikaler Zeitungsartikel beantragt und von den Konservativen 
mit Hilfe eines von Canalejas beeinflußten Teils der Liberalen 
meistenteils angenommen. 
13. Juni. (Kammer.) Zum Streit um das nach Deutsch- 
land verkaufte Gemälde „Die Anbetung der Heiligen Drei Könige“ 
von 2 der Goes. 
ii hähe Minister für schone Künste und Unterricht Burell be- 
richtet cberr den Berkauf des im Kloster Monforle befindlichen Gemäldes, 
*% 1910 für das Lerlzner Kaiser-Friedrich- Museum angekauft ist: „Während 
meiner Bieit als WMipiger ersuchte mich ein Agent um die Ermbshtigune, 
das Bild nicht an ein Museum, sondern an einen deutschen Fürsten ver- 
bauen zu dürsen. Ich wics ihn kurzweg ab. Kurze Zeit darauf suchte 
Gideer Ordensgeneral des Ordens auf, zu dem das Kloster Monforte 
g rt, und ertlaͤrte mir, ich sei nicht berechtigt, gegen den Vertauf ein 
eio einzulegen. Ich wies darauf den Gouverneur der Provinz Lugo an, 
Gemölde unter Sequestralion zu stellen. Bald nachher empfing ich den 
Vesuch eines Herrn von der deutschen Botschaft, der *l mngeegenben mit 
größter Diskrelion bei mir zur Sprache brachte. Ich hielt auch jetzt daran 
sest, daß der Staat durchaus das Recht habe, sich dem Veslauf zu wider- 
setzen. Nach meinem Rücktritt vom Ministerium hat das guständige De- 
partement, wie es scheint, seinen Standpunkt geändert. Man hat die An- 
gelegenheit, wie es scheint, auch zum Gegenstand diplomatischer er 
cht. Nun besitzt das Kloster das Gemalde nur als Devot, kann es also 
nicht verkaufen. Dies hat der Zuinter des —“ in vor Stiftungsurkunde 
üÜberdies auedrücklich so bestim Der lauf d mäldes wäre 
eine niedrige Haudlung.“ Der“ br, Scrdo 8 i ver Gründer des 
Patronats, habe ein für allemal ven Verkauf und die Abtretung von Gütern 
des genannten Patronats #i und das Eigentum an dem Gemälde 
sei keincswegs zweiselhoft. (Siehe 16. Juni.) 
16. Juni. (Kammer.) Der republikanische Abg. Soriano 
bringl die schon fünfmal behandelte Angelegenheit des Verkaufes 
eines im Kloster Monforte befindlichen Gemäldes nochmals zur 
Befpuschung. 
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rügt die Verheimlichung eines Gutachlens des Kronrats. 
Dieses Esschter being. de das Bild an die deuliche Votichaft ausgeliefert 
werden oder daß der ann Fn pne ejetas dajür zahlen müsse. Soriano 
erklärte ferner, der von Demschtand ausgesibte Druck sei demßtigend für 
Spanien. — Ministerpräsident Canaleias weigerte sich, über das Gut- 
achten des Kronrats zu iprechen. Er führte nur ans, Demichland habe 
keinen Druck ausgrübt, jondern sachlich um Veschlennigung der Angelegenheit 
criucht. Achnliche Probleme liegen nicht allein in Spanien, sondern auch 
in vielen anderen Ländern, namentlich in Fraukreich, vor. ych er selbst 
sei der Ansicht, daß die Piaristen in Monsorte nicht Eigentümer des Bies 
seien. Es bleibe zu untersuchen, ob der Stiftung oder dem Staate das
	        
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