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sehr freundlich. Wir haben dort eine starke Armee, wir schlossen mit Italien
den ersten Vertrag und wurden dort anerkannt. Alle anderen Verbündeten
bezeugten uns Sympathien. Wir wurden von England, von den Ver-
einigten Staaten, von Japan, Serbien, Belgien, Griechenland und Kuba
anerkannt. Es ist natürlich, daß die Anerkennung seitens Englands und
der Vereinigten Staaten als der größten verbündeten Mächte unsere
Stellung sehr stärkte, wie man deutlich aus der Haltung der feindlichen
Mächte sehen konnte. Die Vereinigten Staaten boten uns viel von ihren
Reichtümern an, und ich habe auch noch Versprechungen für die Zukunft.
Präsident Wilson selbst verfolgt unser Problem mit aufrichtiger Aufmerk-
samkeit. Wir sind ihm und allen Verbündeten sehr verbunden, und sie dürfen
mit uns immer rechnen. Nach der offiziellen Anerkennung durch unsere Ver-
bündeten proklamierten wir die Selbständigkeit unseres Volkes und errichteten
eine eigene Regierung. Der eigentliche Zweck des Krieges und des Friedens
ist die Reorganisation Ost-Europas und überhaupt die Lösung des östlichen
Problems. Unser Volk will mit vollem Bewußtsein zur Verwirklichung dieser
ngroßartigen und hehren Aufgabe sein Scherflein beitragen. Den heutigen
Sieg ermöglichte uns unsere nationale Zähigkeit. Unser Sieg ist zugleich
ein Sieg aller kleinen Völker, welche von Deutschland und Oesterreich-Ungarn
bedroht wurden. Aehnliches Schicksal und ähnliche Gefahr verweist uns auf
die innige Freundschaft mit den Nachbarn im Osten und Südosten. Ich
knüpfte im Auslande mit allen diesen Völkern, mit Polen, Ukrainern, Süd-
slawen, Rumänen, Litauern, Letten, Finnen und Livländern freundschaft-
liche Beziehungen an. Ich habe in Amerika den Versuch gemacht, eine
Union der mitteleuropäischen Völker zu bilden. Vorläufig wurden dafür
zwölf Völker gewonnen. Amerika zeigte für die Sache lebhaftes Interesse.
Vorläufig entstand die „Vereinigung für Unterstützung der mitteleuropäischen
Völker“, die, hoffen wir, zu dem großen Werke viel beitragen wird.
Unsere nächste Aufgabe kann ich vorläufig nur flüchtig fkizzieren.
Allgemein gesprochen, wollen wir mit den Nachbarn und nahen Völkern
möglichst intime Beziehungen anbahnen. Die Nachbarschaft und eine ähn-
liche Geschichte zeigt uns den Weg zur politischen Freundschaft mit den
Polen. Ich habe darüber mit den führenden Männern Polens viel ver-
handelt. Wir konferierten auch über die polnische Frage in Schlesien. Wir
werden uns schon leicht verständigen. Im Vergleiche zu anderen großen
Problemen ist das eine recht geringe Aufgabe. Zuerst müssen wir die Ge-
biete des eigenen Staates vereinigen und dann erst wollen wir freiwillig
zu Grenzberichtigungen schreiten. Mit den Rumänen haben wir hanptsächlich
in Rußland gemeinsam gearbeitet. Es ist zwischen uns zu einer vielver-
sprechenden Freundschaft gekommen. Ich brauche wohl nicht zu erklären,
daß unser Verhältnis zu den Südslawen das allerherzlichste und durch ge-
meinsame Kämpfe bestimmt ist. Die Nachbarschaft mit Rumänien würde
uns einen direkten Verkehr ermöglichen. In unseren und den südfslawischen
politischen Kreisen herrscht die absolute Ueberzeugung über die Notwendig-
keit einer direkten geographischen Vereinigung. Wenn die Unstimmigkeiten
zwischen den Südflawen und Italienern geschlichtet werden — und es be-
steht die Hoffnung hierfür — dann würde der Pangermanismus Mittel-
Europas durch die gegenseitige Annäherung der Staaten von der Ostsee
bis zur Adria und weiter über die Schweiz bis Frankreich ersetzt werden.
Das wäre ein starker Wall gegen die Deutschen, solange diese ihrem Er-
oberungsdrange nach Osten nicht entsagen, und zugleich ein Schutz für Ruß-
land, welches auf diese Weise von Deutschland getrennt wäre, und ein
starkes, auf föderativer Basis vereinigtes Rußland brauchen wir alle, ganz
Europa braucht es. Rußland durchlebt eine schwere Krise. Der unfähige