Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Vierunddreißigster Jahrgang. 1918. Zweiter Teil. (59b)

382 Bänemar#k. (Sept. 18. — Nov. 22.) 
In einem der angenommenen Anträge wird die Zustimmung zu den 
von der Fachvereinskonferenz in Bern i. J. 1917 gefaßten Beschlüße) aus- 
gesprochen, namentlich zu der Aufforderung, alles zu tun, um baldmöglich 
die bestehenden durch den Krieg geschaffenen Meinungsverschiedenheiten 
zwischen den Arbeiterorganisationen zu beseitigen und die intern. Arbeiter- 
beziehungen wiederherzustellen. (S. den ausführlichen Bericht über die Kon- 
ferenz in der „Nordd. Allg. Ztg.“ 1918 Nr. 497.) 
18. Sept. Unterzeichnung eines dän.-amerik. Handelsabkommens 
in Washington. (S. Ver. St.) 
26. Sept. (Kopenhagen.) Zusammenkunft der nord. Könige. 
2. Okt. (Folkething.) Staatshaushalt 1919,20. 
Finanzminister Brandes bringt den Voranschlag des Finanzbudgets 
für das Finanzjahr 1919/1920 ein. Der Voranschlag weist an Gesamt- 
einnahmen 199331 794 Kr., an Gesamtausgaben 145347760 Kr., somit 
einen Ueberschuß von 53984 034 Kr. auf. Da aber für Abgang und Zu- 
gang von Staatseigentum eine Mehrausgabe von 30 424 452 Kr. aufgeführt 
ist, beläuft sich der veranschlagte Ueberschuß auf im ganzen nur 23½ Mill. 
Kr. Im Vergleich mit dem Finanzgesetz für das gegenwärtige Finanzjahr 
sind auf der Einnahmeseite eine Mehreinnahme von 3¾ Mill. Kr. als Aus- 
beute aus staatlichen Institutionen und ca. 2 Mill. Kr. aus Steuern und 
Abgaben aufgeführt. Auf der Ausgabenseite ist eine Mehrausgabe von 
9¼ Mill. Kr. aufgeführt, hauptsächlich aus folgenden Posten herrührend, 
½/ Million Kr. Mehrausgaben für den Reichstag, 3 Mill. für das Ministerium 
des Innern, 1/ Millionen für das Finanzministerium und 2½/ Mill. Kr. 
für Verzinsung der Staatsschuld, während für das Kirchenministerium eine 
Minderausgabe von / Mill. Kr. vorgesehen ist. Auf Konto Abgang und 
Zugang von Staatseigentum war die Mehrausgabe im gegenwärtigen Finanz- 
jahre mit ca. 19 Mill. Kr. berechnet, auf dem vorliegenden Vorschlage da- 
gegen mit ca. 30½ Mill. Kr. In Uebereinstimmung mit früheren Jahren 
sind die Ausgaben für die Sicherungsmannschaften und andere Veranstal- 
tungen, die den Krieg betreffen, in dem Finanzgesetzvorschlage nicht auf- 
geführt, sondern werden in dem Nachtragsetat erscheinen. Weiter wird dem 
Reichstage der Abschluß des Staatshaushaltes für das Finanzjahr 1917/1918 
vorgelegt, der einen Ueberschuß von ca. 6,3 Mill. Kr. aufweist. 
23. Okt. (Reichstag.) Geheimentschließung betr. der schles- 
wigschen Frage. (Den Wortlaut s. Tl. 1 S. 498 f.) 
18. Nov. Schreiben des Reichstagsabg. Hanssen betr. Wünsche der 
dän. Nordschleswiger und Antwort der dän. Regierung s. Tl. 1 S.497f. 
22. Nov. (Folkething.) Bildung einer Abrüstungskommission. 
Ministerpräsident Zahle bringt einen Gesetzentwurf ein, worin die 
Ernennung einer aus 18 Mitgliedern bestehenden Kommission vorgeschlagen 
wird, deren Aufgabe sein werde, unter Abänderung des Wehrgesetzes von 
1909 einen Plan für die zukünftige Regelung des Militär- und Marine- 
wesens auszuarbeiten. In Begründung dieses Gesetzentwurfes führt 3Z. 
aus, daß Heer und Flotte in ihrer heutigen Gestalt nicht geeignet seien, in 
Zukunft bestehen zu bleiben. Die Kommission solle einen Plan ausarbeiten, 
wonach man, falls die Neuregelung der Beziehungen der Völker unter- 
einander nach dem endgültigen Friedensschlusse durchgeführt sein werde, zur 
Abschaffung des gegenwärtigen Militärsystems gelangen und ein System
	        
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