Vereinigte Staaten von Nerbamerihe und Kansda. (März 21.— Wpril 6.) 571
großer Teil der Mannschaften hat sich bereit erklärt, unter amerik. Offizieren
Dienst zu tun.
21. März. (Repräsentantenhaus.) Marineetat.
„Reuter“ meldet aus Washington: Der Marineausschuß des Re-
präsentantenhauses hat über den Marineetat, der zur Ausgabe von etwa
1 327600000 Dollar für das am 1. Juli 1918 beginnende Rechnungsjahr
ermächtigt, einen günstigen Bericht an das Haus erstattet. Die Vorlage
ermächtigt zur Vermehrung der aktiven Marinemannschaften von 87000
auf 180000 Mann. Die Marinevorlage ist um über 800 Mill. Dollar größer
als alle bisherigen in der Geschichte Amerikas.
21. März. (Kanada.) Frauenwahlrecht.
Die „Times“ melden aus Ottawa: Der kanadische Ministerpräsident
hat einen Gesetzentwurf eingebracht, der allen Frauen unter den gleichen
Bedingungen wie den Männern das Wahlrecht verleiht. Nur die mit Unter-
tanen feindlicher Staaten verheirateten Frauen werden ausgeschlossen.
26. März. Schiffsraumabkommen mit Japan. (S. Asien.)
27. März. Kündigung des Handelsvertrages mit Norwegen.
Das „WeTB." meldet aus Christiania: Die Regierung der Ver. St.
hat den Handels- und Schiffahrtsvertrag mit Norwegen v. 4. Juli 1827
gekündigt und gleichzeitig ihre Bereitwilligkeit erklärt, über den Abschluß
eines neuen Vertrags zu verhandeln.
30. März. (Repräsentantenhaus.) 3. Kriegsanleihe.
Das Haus bewilligt einstimmig die dritte Freiheitsanleihe im Betrage
von 600 Mill. Pf. St. Am 5. April genehmigt auch der Senat das Gesetz. —
Die dritte Kriegsanleihe gelangt im Laufe des April zur Ausgabe.
Der Zinsfuß beträgt 414 Proz. Sie ist 1928 fällig.
31. März. Beginn der Sommerzeit.
Sie endet am 27. Okt.
6. April. (Baltimore.) Wilsons Anleihewerberede.
Präsident Wilson hält in Baltimore bei der Jahresfeier des Kriegs-
eintritts der Ver. St. und der Eröffnung des Werbefeldzugs für die dritte
Freiheitsanleihe eine große Rede, in der er ausführt: Es ist leicht zu be-
greifen, was diese Anleihe zu bedeuten hat, da die Sache, für die wir
kämpfen, sich nun klarer abzeichnet als in irgend einem früheren Stadium
des jetzigen Krieges. Die Bevölkerung Amerikas kann gewisser als je zuvor
sein, daß es sich hier um ihre Angelegenheit handelt, und daß, wenn die
Alliierten verlieren, Amerika seiner Stellung als große Nation verlustig
geht. Ich rufe Sie, meine Landsleute, dafür zu Zeugen auf, daß ich immer
während dieser furchtbaren Vorgänge die Ziele Deutschlands mit Maß be-
urteilt habe. Ich würde mich schämen, wenn ich in dieser ernsten Zeit,
von der in so hohem Maße das Schicksal der ganzen Welt und der Mensch-
heit abhängt, die schwächliche Sprache des Hasses und der Rache gebrauchte.
Wir müssen urteilen, so wie wir selbst beurteilt zu werden wünschen. Ich
habe versucht, die Ziele, nach denen Deutschland in diesem Kriege strebt, aus
dem Munde seiner eigenen Wortführer zu vernehmen und sie so aufrichtig
zu behandeln, wie ich selbst von ihnen behandelt zu werden wünsche. Ich
habe unsere eigenen Ideale, unsere eigenen Ziele dargelegt vorbehaltlos
und ohne doppelsinnige Phrasen, und ich habe die deutschen Staatsmänner
aufgefordert, ebenso deutlich zu erklären, was sie ihrerseits zu erreichen.
suchen. Keine Ungerechtigkeit und kein Angriffswille liegt in unseren Absichten.