Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Vierunddreißigster Jahrgang. 1918. Zweiter Teil. (59b)

Mittel., und Südameriks. (April 21.— Mai 23.) 623 
Lansing nach dem Abbruch der diplom. Beziehungen Guatemalas zu Deutsch- 
land. Infolgedessen befindet sich Guatemala heute im Kriegszustande mit 
Deutschland und seinen Verbündeten an der Seite der Ver. Staaten zur 
Aufrechterhaltung der Rechte Amerikas und der Menschlichkeit, eine Hal- 
tung, die es beibehalten wird, im Verein mit den Ver. St., bis der preuß. 
Militarismus aufhören wird, freie Länder zu bedrohen. 
Am 10. Mai gibt das „WTB.“" bekannt: Die span. Regierung hat dem 
Ausw. Amt mitgeteilt, daß die Regierung von Guatemala nach einem Dekret 
v. 30. April d. J. sich dem Kriegszustande, wie er zwischen den Ver. St. 
von Amerika und der deutschen Regierung bestehe, anschließe. 
24. April. (Peru.) Rücktritt des Kabinetts Delariva. („Temps.") 
Näheres wird nicht bekannt. Am 1. Aug. wird ein neuer Kabinetts- 
wechsel gemeldet. 
3. Mai. (Brasilien.) Botschaft des Präsidenten. 
Anläßlich des Wiederzusammentrittes der Kammern schildert Präsident 
Braz in einer Botschaft sein Wirken während der vier Jahre seiner Prä- 
sidentschaft. Er habe eine starke Einschränkung der Ausgaben, die Wieder- 
aufnahme des auswärtigen Dienstes und eine Steigerung der öffentlichen 
Werte erreicht. Die Botschaft gibt eine historische Darstellung des Eintrittes 
Brasiliens in den Krieg und preist das franz. braf. Einvernehmen. Die aus- 
wärtige Schuld Brasiliens betrug am 31. Dez. v. J. 115448 198 Pf. St., 
die innere Schuld 937724500 Milreis. Die Zolleingänge sind gesunken. 
Die Einfuhr des Jahres 1917 betrug 44510000 Pf. St., die Ausfuhr 
59875000. Der Präsident drückt schließlich seine Befriedigung darüber aus, 
daß er seine Kräfte dem Wohle des Vaterlandes gewidmet habe. („Havas."“) 
8. Mai. (Nicaragua.) Kriegserklärung an die Mittelmächte. 
„Havas“ meldet aus San Juan del Sur: Nicaragna hat Deutsch- 
land und dessen Verbündeten den Krieg erklärt. Bloß vier Stimmen 
sprachen sich gegen die Kriegserklärung aus. Der Kongreß nahm ferner 
einen Antrag an, worin die Solidarität mit den Ver. Staaten und den 
anderen amerik. Republiken im Kriege mit Deutschland und Oesterreich- 
Ungarn zum Ausdrucke gelangt, und ermächtigte den Präsidenten, alle 
Kräfte der Nation zur Anwendung zu bringen. Wie die römischen Blätter 
Mitte Mai melden, hat die Regierung von Nicaragua infolge ihres Ein- 
tritts in den Krieg die Internierung der feindlichen Staatsangehörigen 
und die Beschlagnahme ihrer Güter beschlossen. 
9. Mai. (Argentinien.) Der deutsche Gesandte Graf Luxburg 
schifft sich in Buenos Aires auf dem Dampfer „Suecia“ nach Goten- 
burg ein. 
Zum deutschen Geschäftsträger in A. ist Graf Dönhoff ernannt worden. 
17. Mai. (Argentinien.) Botschaft des Präfidenten. 
Der Vizepräsident der Republik verliest bei Eröffnung des Kongresses 
eine Botschaft, in der festgestellt wird, daß A. mit allen Mächten in 
Frieden und Freundschaft lebe. Das Land habe zurzeit keinen Grund, 
diese Haltung aufzugeben, da es bei seinen Beschwerden Genugtuung er- 
halten habe. Die Ausfuhr im Jahre 1917 erreichte die Summe von 550 Mill. 
Dollar, die Einfuhr 320 Mill. Der Fehlbetrag des Finanzjahres 1917 
betrug 190 Mill. Dollar, die öffentliche Schuld 1353 815 302 Dollar. („Havas.“) 
23. Mai. (Costarica.) Costarica erklärt den Mittelmächten den 
Krieg. („Reuter.“)
	        
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