632 Asfien. (Jan. 24.— Febr. 17.)
Schäden an jap. Eigentum müßten Garantien für Schadloshaltung der ge-
schädigten jap. Besitzer geschaffen werden.
Am 1. Febr. wird ferner der „Frankf. Ztg.“ aus Stockholm gemeldet:
Laut „Nowaja Shisn“ gab die jap. Regierung auf die russ. Protestnote die
Versicherung, daß der zeitweilige Konflikt beigelegt sei und die jap. Kreuzer
aus Wladiwostok zurückgezogen werden sollen.
24. Jan. (Japan.) Regierungserklärung über die polit. Lage.
Bei der Eröffnung der Tagung des Oberhauses gibt Ministerpräsident
Terautschi eine Erklärung über die polit. Lage ab, worin es heißt:
Der europäische Krieg hat an Umfang zugenommen. Die jap. Regierung ist
sich des Erustes der Lage vollkommen bewußt und macht von allen ihren
Kräften Gebrauch, um den Frieden in Ostasien aufrechtzuerhalten, immer
in Uebereinstimmung mit den Kriegshandlungen und dem von den Bundes-
genossen entworfenen Plane. Diese Politik wird die Regierung loyal fort-
setzen. Sie tritt dem Beschluß der Verbandesmächte, das Schwert nicht ein-
ustecken, bis ein ehrenvoller Friede erreicht sei, bedingungslos bei. Die
Lage in Rußland bereitet die größten Sorgen. Als aufrichtiger Freund
Rußlands hofft aber Japan, daß dort bald eine dauerhafte Regierung zu-
stande kommen werde. Leider breitet sich die innerrussische Unordnung bis
nach Ostasien aus. Japan fühlt sich verantwortlich für die Aufrechterhaltung
des Friedens in diesen Gebieten und wird, sobald jap. Interessen in Gefahr
kommen, keinen Augenblick zögern, die nötigen Maßnahmen zu treffen. —
Eine ähnliche Erklärung gibt auch der Minister des Ausw. Motono ((.
„Frkf. Ztg.“, 28. Jan. 1918, Morgenbl.) ab.
27. Jan. (Persien.) Die Sopjetregierung (s. S. 413) erklärt
das engl.-russ. Abkommen über Persien v. J. 1907 für ungültig.
5. Febr. (Sibirien.) Eröffnung der sib. Duma.
„Die „Petersb. Tel.-Ag.“ meldet: In Tomsk ist die sibirische Duma
eröffnet worden, die bis zur Berufung der sib. Gesetzgebenden Versammlung
die vollziehende Gewalt in S. ausüben wird. Die Duma zählt 300 Mit-
glieder und zwar Vertreter der Semstwos, der Städte, der Genossenschaften
und der S. bewohnenden Völkerschaften sowie Vertreter der Eisenbahn= und
Postbeamten und anderer öffentlicher Einrichtungen.
Wie „Havas“ am 12. aus Peking meldet, wurden laut Telegramm
aus Charbin die Mitglieder der Prov. sib. Regierung und die Abg. der Duma
zu Tomsk auf Weisung der Bolschewiki verhaftet. Diese seien entschlossen,
die Einsetzung einer konstituierenden Regierung in Sibirien zu verhindern.
Nach der „Now. Lutsch“ v. 12. Febr. ist Potanin (s. Gesch Kal. 1917
Tl. 2 S. 953) aus der Regierung ausgetreten, da sich der außerordentliche
sibir. Kongreß Ende Dez. 1917 auf den Standpunkt der Organisation der
Staatsgewalt mit Hilfe der Parteien von den Volkssoz. bis einschließlich
der Bolschewiki stellte, während P. die Kadetten, nicht aber die Bolschewikie
in die Regierung aufnehmen wollte. Zum Vorsitzenden der Prov. sibir. Re-
gierung sei Peter Derber (Soz.-Rev.) gewählt worden.
17. Febr. (Japan.) Angriffe auf die Regierung.
Das Abgeordnetenhaus erörtert einen Antrag, der Regierung
wegen ihrer falschen Finanzpolitik und ihres diplomatischen Mißerfolges in
China sowie besonders wegen ihres Schweigens über die Kriegsziele Japans
das Mißtrauen auszusprechen. Der Führer der Oposition Graf Osaki weist
darauf hin, daß die Ministerpräsidenten von Frankreich und England sich
über diesen Gegenstand geäußert hätten, während Japan es nicht getan