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J. Von den Erkenntnissen.
. 125.
1.) in erster Instanz.
Nach vollständiger Instruction der Acten ist ein Erkenneniß von derjenigen Behäörde
in der Sache abzufassen, welche laut §. 5. in erster Instanz zu entscheiden hat. Sind
Bürgen, oder aus einem andern gesetzlichen Grunde zur Vertretung des Angeschuldigten
verbundene Personen, im taufe der Untersuchung mir gehöre oder resp. vernommen worden,
so soll sich das Erkenntniß stecs über die Verbindlichkeiten gedachter Personen mit ver-
breiten.
Endlich ist in jedem Straferkenneniß sters der Civilanspruch des Seaars an den An-
geschuldigten oder subsidiarisch Verhaftecen auf Ersatz des Hinterzogenen oder der, gehörig
zu erörternden, Schäden mit zu berücksicheigen.
é. 126.
a) Frist zu deren Abfassung.
Jedes Erkenntniß ist binnen vierzehn Tagen, von erfolgeer Acteninstruction und,
wenn die Mirtelbehörde in erster Instanz entscheidet, vom Empfang des von der Uncerbe-
hörde erstatteten Berichts an gerechnet, abzufassen und zu den Accen zu bringen.
. 427.
b) Entscheidungsgründe.
Es darf kein Erkenntniß ohne Entscheidungsgründe ertheilt werden. tetzeere sind zwar
mit möglichster Kürze, aber gründlich, vollständig, mit Hinweisung auf den Inhale der
ergangenen Acten, und bei verurkheilenden Entscheidungen, mie Anführung der einschlagen-
den Paragraphen des Strafgesetzes, in das Erkenntniß selbst aufzunehmen.
G. 128.
c) aͤussere Form.
In wichtigeren Untersuchungssachen sind die Erkenntnisse in Reinschrift, breit geschrie-
ben, mit der Uiberschrift „Entscheidung“ und von der Behoͤrde, welche sie ertheilt,
gehoͤrig vollzogen zu den Acten zu nehmen.
In geringfuͤgigen Sachen hingegen soll es gestattet seyn, die Entscheidungen zu den
Acten zu protocolliren. (S. J. 34. Nr. 2.)
9. 129.
d) Publication derselbem
Jedes Erkenneniß ist denjenigen Personen, welche dasselbe unmicrelbar berriffe, folglich