Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1808. (3)

104 
diesen Deserteur fahnden, und ihn im Betretungs-Falle wohlverwahrt an das Königl. Milstär -Commando 
oder an das unterzeichnete Oberamt einliefern zu lassen. Den 9. Febr. 1808. Kön. Oberamt. 
Deilingen, Spaichinger Oberamts. Der bei dem Königl. Chevaurlegers-Regiment Herzog Heinrich 
gestandene Gemeine Mich. Matthes von hier, ist den 28. Febr. v. J. bei Neisse desertirt Auf diesen ist nun 
genau zu fahnden, er auf den Betretungs-Falle zu arretiren, und wohlverwahrt an das hie#ge Oberamt, 
oder an die Militair-Behörde zu überliefern. Den 1o0. Febr. 1808. Oberamt. « 
GundelsheinnQerbeidemKön.FüsiljepRegimentvonNeubronngestandeneHautboistJohanns 
Baptist Klein von Ettenheim bei Freiburg gebuͤrtig, ist aus hiesiger Cantonnirung desertirt. Alle Loͤbl Obrig- 
keiten werden ersucht, denselben im Betretungsfall arretiren zu lassen, und ihn an unterzeichnete Behörde ein- 
zuliefern. Den 12. Febr. 1808. Militär-Commando des Kön. Fusil. Reg. v. Neubronn. 
Heidenheim. Der unter dem Königl. Chevauxlegers-Regiment Herzog Heimich gestandene Gemeine, 
Michael Spar von Zang, hiesigen Oberamts, ist nach eingeloffenem allergnadigstem Befehl vom 28. Jan. d. 
J. mit Pferd und Equipage den 25. Aprik vor. Jahrs bei Neiße desertirt. Es werden daher alle Hoch= und 
Wohllöbl. Behorden ersuchk, ihn auf Betreten zu arretiren, und wohlverwahrt entweder an hiesiges Oberamr, 
oder an die nächste Militar-Behörde einzuliefern. Den 10. Febr. 1808. Oberamt allda. 
Sindringen im Kreise Oehringen. Der unter dem Königl. Infanterie-Regiment von Phul gestande- 
ne Gemeine, Johann Michael Hanselmann von hier, ist gestern früh, während seines Urlaubs dahier, treulo- 
ser Weise entwichen. Alle Hochlöbl. Obrigkeiten werden daher geziemend ersucht, auf denselben zu fahnden, 
ihn auf Betreten zu arretiren, und an das hiesige Justizamt gegen Ersaz der Kosten gefälligst einzuliefern. 
Signalement. Der Deserteur ist 25. J. alt, und §“ 1I1“ groß, hat ein mageres länglichtes Angesicht,, lange 
Stune, blaue Augen, mittelmässge Nase, dergleichen Mund, klonde Haare, dergl. Augbraumn, ist auch in ei- 
nem hohen Grad stupid. Den 29. Jan. 1808. Fürstl. Patrim. Justizamt. 
Bietigheim. Von einer, wegen Stellionats, hier in Verhaft und Untersuckung gekommenen Weibs- 
person wurde eine Keßlers= oder PfannenflkerS Bande, welche meistens im Großlerzogthum Varen in der 
Gegend von Thilippsburg bis Gochsheim umberziehe, angegeben, daß sie Diebs-Industrie habe: deren Be- 
schreibung wird daher auf den Fall sich jemand davon in die Königl. Staaten einschleichen sollte, bekennt ge- 
macht. Sie bestehe 1) aus einem Mann von 38 — 40 Jahren, der mit dem Vornan#en Josexh heiße, dessen 
Zuname aber nicht angegeben werden konnte, dieser feie gros und stark, blassen blatternarbigten Aungesichts, 
schwarzbrauner Haare in einen großen französiscten Zopf gebunden, und blauer Augen; seine gewühnliche 
Kloidung seie ein hellblaues kurzes Wammes mit metallenen glatten Knöpfen, eine saorlachene Weste, dun- 
k blaue lange roth besetzte Hosen, Stiefel und ein runder Huth, 2) dessen Eheweib oder Concubine, Na- 
mens Bardare, grosser raner Statur, ge.ber Haare, röthlichten Angesichts, brauner Augen; diese trage ge- 
wöhnlick ein weis und blau gestreiftes Barchent= Kleid und einen weis hänfenen Schurz. 3) Einer ledigen 
Weidsperson, welche öfters als Jitterschlägerin auf den Märkten herumziehe; diese nenne sich Latbarine Balle- 
wegin, seie dik und mittelmäsig gos, blattern. rdigten Angefichts, #cwatzer Haare, brauner Augen; ihre 
Kleidung bestehe gewohnlich aus einem blau baienen Rock, grönem Biber-Rittele und blau, weis und roth- 
gestreiftem Barchent:2 Schuzz und 4) einem Kind von ungesehr 3 Jahren 1 jese Kute peben ror, daß sie 
aus dem OLdenwe#l#d in der Gegend von Eberbach geburtig seien; führen ihre Effecten auf einem Schubkarren, 
und haben einen kleinen rothen Hund bei sich. Den 6. Febr. 1808. DOberamt allda. 
Weil der Stadt. Der wegen wiederholter Diebstähle hier in Verhaft gewesene Andreas Sckhworz von 
Wimsheüm gebürtig, hat in der Nacht vom 18 auf den 12. dieses Gelegenbeit gefunden, sich seiner Fesseln 
zu entledigen, und aus dem Gefängniß zu entweichen. Er ist ungefär 40 Jahre alt, kleiner untersczter 
Statur, 5 S. öS Zoll groß, hat dunkekbraune herabhängende Lag##e; bleiches hageres Angesicht, hohe Stirne 
mit Falten, schwarzbraune Augbraunen, hel.brenne twas tieflfegende Augen, spizige Nase, ewöhnlichen Pund 
mit etwas aufgeworfenen Lippen, gesunde Vorderzähne, schwarzbtaunen Bart, rundes Kinn. Stnttliche 
Obrigkeiten werden ersucht, auf diesen Bösewicht fahnden, und im Betrettungsfall denselben gegen Erstattung 
der Unkosten wohlverwahrt hieher liefern zu lassen. Den 10. Febr. 1808. Oberamt allda.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.