Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1809. (4)

Nro. 30. 1809. 5 
Königlich= Württembergtsches 
Staats-und Regierungs-Blakt. 
Dienstag, 27. Jun. 
  
— 
Belehrung über die Maul= und Fuß- Krankheit des Rindviehs. 
Die von Zeit zu Zeit unter dem Rindvieh zum Vorschen kemmende nicht gefährliche- 
Maul= und Fuß. Krankheit fängt an in einigen Theilen des Reiche sich wieder einzustellen. 
Um die Vieh-Eigenthümer vor Schaden, welchen t esiges Benehmen hiebei veran- 
laße, möglichst zu stchern, wird solchen das erkannte Eigenthümliche dieser Krankheit und: 
die erforderliche Behandlung hiemit bekannt gemacht. · 
Die hievon erkrankten Thiere erscheinen matt und haͤngen den Kopf; man fuͤhlt mehr 
oder weniger vermehrte Waͤrme an der Haut derselben, besonders aber am Kopf und in der 
Mund-Hoͤhle, aus welch lezterer heisser Athem und viel Speichel ausgeht, und deren In- 
neres wie auch das Weisse der Augen roͤther als gewoͤhnlich aussieht. Puls und Herzschlag 
fuͤhlt man schneller, erstern voller und haͤrter; Freßlust und Milch- Absonderung sind ver— 
mindert. Am 2ten, Zten, aten Tahr hierauf bemerkt man weisse Blaͤtterchen im Maule, die 
sich nach und nach vermehren, groͤsser werden, und bei den meisten Stuͤken wie strozende: 
Hirsenl örner besonders zwischen der Ober-Lippe und dem Ober-Kiefer erscheinen. 
Diese enthalten Anfangs klebricht wässerigte, in der Folge eiterartige Feuchtigkeir; 
nach §. — 7 Tagen schuppen sich diese Blätterchen von ihrem Ausbruch an gerechnet, wie: 
derum ab, und das ergriffene Thier geneßt somit.= 
Zuweilen, besenders auch bei vernachlässigter eder zwekwidriger Behandlung kommen 
obige Zufälle in bedeutenderem Grade vor, die erstern Fieber Zufälle snd hefriger, die Bläe- 
chen werden grässer und verwandeln sich in Geschwüre; zuweilen wird die ganze Munohöh= 
le schwürig, wobei die Kranken kaum etwas Rahrung zu sch zu nehmen vermögen; bei ei: 
nigen lößt sich die Oberhaur in der ganzen Mundhöhle an dem Schlunde ab, nicht selten: 
endigt sich diese Krankheit mic der Fuß Krümme, die auch ohne vorhergegangene Verändee 
rungen in der Mundhöhle erscheint; in beiden Fällen bekomwen die Thiere am untersten 
Theil eines oder des andern Fußes, besonders aber der hintern auffallende Hize, sie fangen 
darauf zu hinken an, und 3 oder 4 Tage nachher bemerkt man nicht selten an der Krone 
besonders nach hinten zu an den Ballen, so wie zwischen beiden Klauer, in Eit vung uͤber- 
gegangene Geschwülste; bei Vernachlässigung derselben lösen sich zuweisen die Horn-Wän-
	        
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