Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1809. (4)

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Hornberg. Der bei dem Koͤn. Infanterie- Regiment von Scharfenstein gestandene Gemeine Ludwig 
Burkhordt, von Schramberg gebürtig, ist den 2yF. Tit. d. J. entwichen. Sämtliche Obrigkeiten werden da- 
her geziemend ersucht, auf diesen Deserteur zu fahnten, und ihn auf Betreten an das Kön. Regiments-Com- 
mando oder an hiesiges Oberamt mit sicherer Begleitung einliefern zu lassen. Den 13. Noo. Cberamt. 
Neuenbürg. Michael Weik, Gemeiner unter dem Infanterie-Regiment Prinz Paul, von hier ge- 
bürtig, ist den 25. Sept. d. J. aus dem Lager bei Wien desertirt. Sämtliche Behörden werden geziemend er- 
sucht, auf denselben zu fahnden, und ihn im Betretungsfall entweder nach Stuttgart oder hieher an das 
Oberamt wohlverwahrt transportiren zu lassen. Den 30. Dkt. 1800. Koͤn. Oberamt. 
Reuttlingen. Der bei dem Kén. Artillerie-Corps gestandene Tambour, Jacob Hofer von hmen- 
hausen, ist im Aust d. J. von der Fuß-Batterie aus dem Feld-Lager bei Wien zum zweitenmal treuloser 
Weise desertirt. Alle Hoch= und Wodllöbt. Militär= und Civil-Behörden werden daher geziemend ersucht, auf 
diesen Deserteur zu fahnden, denselben im Bptctungefall zu arrekiren, und entweder an das nächstgelegene Mi- 
litair-Commando oder an unterzeichnete Stelle wohlverwahrt einliefern zu lassen. Den 1. 8 1800. 
Kön. Oberamt. 
Riedlingen. Der Corporal bei dem Kön. Artillerie-Corps Christoph Jung von hier, ist den 1. Sept. 
d. J. aus dem Corps-Spltal zu Oberdöbling bei Wien treuloserwiise desertirt. Alle Hoch= und Wohllöbl. 
Obrigkriten werden daher geziemend ersucht, denselben auf Betreten zu arretiren, und hieher, oder an die Kö- 
nigl. Militär-Behörde einliefern zu lassen. Den 20. Okt. 1800. Kön. Oberamt. 
Waiblingen. Der bei dem Kön. Infanterie-Regiment von Schufenstein gestäanene Gemeine Jo- 
un Jeiter von Grozheppach ist am 4. v. Mon. desertirt. Semtliche Obrigkeiten werden ersucht, auf die- 
en Flüchtling zu fahnden, ihn auf Betreten zu arretiren, und entw. der an sein Regiments-Commando oder 
hieher einzuliefern. Den 13. Nov. 1809. Oberamt Waiblingen. 
  
Böblingen. Seseig Siegle von Plieningen, Stuttgarter Amts-Oberamts, von Profession ein 
Sattler, welcher sich einige Zeit beim Sattlermeister Schorr in Böblingen als Gesell ausgehalten, nunmehr 
aber vor 8 Tagen sich entfernt hat, nahm beim Rotgerber Benz in Reuttlingen ein bedeutendes Quantum Le- 
der auf Rechnung des Sattlermeisters, Friedrich Weinmann von Möhringen, Stuttgarter Amts-Oberamts, 
ohne dessen Wissen und Willen aus, und verkaufte es auch an mehrere Bürger dieser Gegend. Da nun an 
dieses Betrügers Beifahung sehr viel gelegen ist, so werden alle Hoch= und Wohllöbl. T brigkeiten geziemend 
ersucht denselben auf Betreten zu arretiren, und entweder an das Amts-Cberamt Stuttgart oder an das hie- 
sige Oberamt gegen Ersaz der Kosten wohlverwahrt einliefern zu lassen. Signalement. Derselbe ist 2 J. 
alt, 6 Fuß hoch, hat hellbraune a la Titus geschnittene Haare, rundlichtes glatkes blasses Angesicht, schwarze 
Augen, kurze Stirne, Stumpfnase, kleinen Mund, kurzes Kinn Er soll bei seinem Abgange von Böblin= 
einen dreiekigten Hut, rothgestreistes Halstuch, dunkelgraucs tüchenes Wammes, tothgedupftes Gilet, 
h und ee reiste trilchene weite Pankalons u. Stiefel mit braunen Kappen getragen haben. In Stutt- 
t bingenn Woll er diese Kleidung mit einem blauen Frak und grauen langen Beinkieidern vertauscht haden. 
en 15. Nov. 1809 · · » n·Lam. 
«EhninemJohannesSchnaverbatzwatdieallergnödigsteEklaubnißethqltengelxabt,Wanzenöhl 
und Razenpulver ein Jahr lang zu verkaufen, weil bei dem vorgelegten Muster, und nach den angegebenen 
Ingredienzien kein Arsenik zu kezterem kommen sollte. Nachdem aber in einem zu Tuͤbingen zum Verkauf ge- 
brachten Paquet, nach der angestellten Untersuchung, wirklich Arsenik enthalten war, so ist ihm nicht nur der 
Verkauf dieses Bulvers allergnddigst untersagt, sondern derselbe soll sich auch zur Verantwortung stellen. Alle 
Hoch= und Wohllöbl. Obrigkeiten werden also ersucht, ersagtem Schneider, wenn er irgendno NRazenpulver 
anbieten, oder nur bei sich führen sollte, solches abzunehmen, und anber zu senden, ihn selbst aber anzuweisen, 
daß er sich unverzüglich vor seinem Oberamt stellen solle. Urach, den 15. Nov 1809. Oberamt. 
Aus den Kön. Staaten verwiesen, den 16. Nov. 1809. 
Jud Joseph Hirsch, gebürtig von Schlipsheim bei Augsburg, ein Gaukler, dessen Gewerb mit den dis- 
seitigen Polizei-Gesezen unverträglich und so beschoffen ist, daß es zu seiner Nahrung nicht hinreicht, unter 
der Drohung, im Wiederbetretungsfall als Vagant behandelt zu werten. Signalement: 24 J. alt, § Fus 
8 BZoll gros, hagerer Statur, länglichten An F#chts, schwarzer Haare, gewölbter Stirne, schworzer Aug- 
braunen, schwanbrauner Augen, spiziger Nase, kleinen Munds, guter Zähne, runden Kinns, gercder Beine: 
Kön. Oberamt Bietigheim. 
 
	        
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