5709
zue Maierei gezogen worden sind, so kaun jedem der 4 Beständer hinreichender abgesonderter Raum
an Wehngelaß und Oekonomie-Gebäuden jeder Art angewiesen werden, und ist bei der bereits be-
stimmten Vertheilung der Gebäude nicht nur für jede landwurthschostilche Bequemlichkeit und Noth-
durft, sondern auch dafür gesorgt,, daß jede Zwisterregende Berührung vermieden werde, indem sogar
die Bronnen, an welchen es nicht fehlt, abgetheilt sind. 2) Die Gürer betreffend. Der ganze
Umfang des Guts ist durch einen herrschaftlicher Seits unterhaltenen Zaun verwahrt, und erhält in-
nerhalb desselben jeder Beständer I11 Morgen Gras-Baum= und Küchen-Gerten, 72 Morgen Wiesen,
ein= und amädig, 4 Morgen Öchsenwaide, sodann 113 Morgen Akerfeld. Da von dem ganzen Gut
ursprünglich nur 326 Mrg. zellglich gebaut, und das Übrige Feld mit Futterkräutern angepflanzt wor-
den. so kann auch nur der dritte Theil hievon mit Dinkel, und ein Orirtel mit Haber als angeseet
übergeben werden, und erhält somit ein jeder Beständer an obigem Feld, ungefähr 28 Mrg mit Din-
kel, und 28 Morgen mit Haber angeblümt, sodann 15 Mrg. mit Klee in der Braach. Uebrigens ist
bei der vorläufigen Vertheilung genau darauf gesehen worden, daß jeder Beständer an jeder Gatrung
Felds nach seiner Ertragsfähigkeit den gebührenden Theil erhalte. Ausser diesen Gütern erhält jeder
Beständer noch den #ten Theil am Obst-Ertrag des ganzen Guts, der bei der großen Menge von
Bäumen, mit welchen die Gärten und § Alleen besezt sind, höchst beträchtlich ist, und endlich noch
den gemeinschaftlichen ohnentgeldlichen Pförchgenuß von Z80 Stük Schagfen von Georgüt bis Marti-
ni. B.) Die Schäferei auf zoo Stuk für die Einsiedler Waide berechnet. Ein Schäferei= Bestän-
der erhält 1) Gebände: a) den erforderlichen Wohngelaß und p) Stallungen zu 350 Stük Schaafen,
und 4 Stük Rindvieh, c) ein Scheuerlen u. noch einen besondern Futterbeden 2) Güter: a) Wiesen u.
ursprüngliche Schaafweide, zur alleinigen Beuuzung, geringer Gattung an 3 Pläzen r24 Mrg. b) An-
wanden von Aekern Mrg. 1 Bril.## Das Enüche Machseld von Einsiedel mit Ausnahme der
Klee-Aeker u. 5 Mrg. für jeden Beständer zur Gemüs-Anpflanzung, 4, die Pfrondorfer Allee zum Trieb
und der Behürung, e) die Winter-Schaafweide bis alt Ambrofius. 1) den Pförch von Martini bis
Georgii u. den im Srall erzeugenden Dung“; hingegen verbleibt der Pforch von Georgii bio Martini
ohne Anusnahme den 4 Maleret-Bestindern, welche von 8 zu 8 Tagen abwechslen, gegen Abrei-
chung des Essens und täglicher 10 kr. für Nachschlagen und den Mittagpfdrch, auch Fürterung des
Schauföundö. Nach diesen vorausgegangenen Persuchen wird am Ende auch noch das ganze Maierei-
gur mir Siuschluß der Schäferei zu einem Gesamtpacht angetragen werden. Das Gut hat eine vor-
theilhafte u. angenehme Lage, und der Boden selbst von der dortigen geringsten Qualtität ist nicht un-
dankbar, wenn man es an Landwirthschaftlichem Fleiß und Be serung nicht feblen läßr, auch kom-
men einem Beständer die benachbarte bedeutende Fruchtmärkte von Tübingen und Reurlingen, so wie
die sehr besuchte Biehmärkte dieser Gegend, zu seinem Gewerbe gut zu statten. Die Liebhaber zum
Theilweisen, oder Gesamtpacht werden nun eingeladen, an oben genanntem Tag, Morgens 0 Uhr
auf dem Einsiedel sich einzufinden, zuver aber auf dem Plaz selbst Augenschein einzunehmen, wozu
in Betreff der Gebäude bei dem proplsortschen Guts-Inspector Oberförster Keppler, und in Ab-
6 der Güter bei dem abtretenden Beständer, Amtspfleger Kling oder bei dem Cameral-Beamten
elbst die ndthigen Erläuterungen zu vernehmen sind. Endlich wird noch bemerkt, daß kein Liebhaber
zum Aufstreich zugelassen werden kann, der nicht durch ein oberamtliches gesiegeltes Jeug niß seiner
Orts-Obrigkeit beweist, daß er ein gutes Prädicat und Vermdgen habe, um fälr jeden einzelnen
Maierei= und Schäfereipacht 1505 fl. Caution zu leisten. Den 20. Der. 1810.
Steuerrath der Landvogtei am mittlern Nekar, und Steuerrath, Cameraloer=
walter zu Bebenhausen.
Bietigheim. Vei der dasigen Cameralverwaltung ist ein Quantum neuer Dinkel, Waizen,
Einkorn, Gersten zum Verkauf allergnädigst ausgesezt, welches andurch mit dem Anfügen bekannt
gemacht wird, daß sich die Liebhaber allhier täglich melden konnen. Den ar. Dec. 1810.
Kön. Cameral-Verwaltung.
Neuhausen auf den Fildern. In Gemäsheit eines von Kbnigl. Hochlbbl. kathol. Geistlichen
Raths-Cellegio ergangenen allerhöchsten Befehls soll unter Vorbehalt allerhdchster Rarifikation die
hier besindliche Kaplanei-Amts-Wohnung zu St. Johann, im bffentlichen Aufstreich verkauft *
den; dleses zweisthkigre Hauß, in wetchem das Erdgescheß von Srein ist, hat in diesem Erdgesche