Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1822. (17)

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häufiger wird diese Krankbelt beobachtek, 
welche ulcht nur Eigenthum zersirr, so- 
dern auch dem Leben der Menschen greße 
Gefahr droht. 
Es olrd daoher wlederholt auf die Na- 
tur dieser Krankheit und dle dagegen zweck- 
mäßig erfundenen Hellmittel, besonders bei 
gegenwärtiger Wirterungs-Beschaffenheit, 
aufmerksom gemacht. 
Die Krankhelts-Erscheinungen bei dem 
Rindoleh sind folgende: Ohne erkennbar 
dußere Veranlassung stärzen, besonders 
wohlgenährte Ochsen und Stiere, nachdem 
ste kaum zuoor ihr Futter mit Lust verzehrt, 
am Wagen oder Pflug gezogen haben, zu- 
sammen, und sterben nach einigen krampf-= 
baften Bewegungen, oder wenden slch bei 
etwas längerer Krankbelts-Dauer hin und 
ber, taumeln, setzen dle jitternden Füße 
Gelt auselnander, stehen dann abwechselnd 
entweder ganz stille, oder brüllen, rennen 
stanlos elne Strecke fort, stärzen zu Bo- 
den, schäumen aus Maul und Nase oft 
blutgemischten Schleim und sterben nach 
beschwerlichem Athemholen und krampfhaften 
Bewegungen, besonders des Halses, worauf 
Blut aus Maul und After zu sließen pflegt, 
und der Hiaterlelb sehr aufgetrieben er- 
scheint. Beil den nachfelgenden Erkrank- 
ten bemerkt man bald ein Lahmgehen oder 
Hinken mit einem Faß und kurz hlerauf 
Anschwellung daselbst, bald unumschriebene 
Gesch vulst am Keblkepf, bald mehr und 
minder begrnzte an ciner eder verschlede- 
nen Stellen des Kürpers bei beschleunigtem, 
mehr kleinem, als vollem harten Pule, ver- 
minderter Freßlust und nur zuweilen be- 
merkbarem Wlederkauen; im innern Au- 
genwbinkel erblickt man gewübhulich gelbliche 
Farbe; die bel Kähen der Menge nach sehr 
verminderte Milch zeigt eine ungewöhnlich 
große Rahm -Absonderung; der Mist ist 
meistens treckener und dunkler gefärbt; das 
aus einer Blutader abgezapfte Blut ge- 
rinnt schnell zu einem Blutkuchen; dle all- 
gemelne Wrme des Khrpers Ist gewbballch 
erhöht. Sich selbst überlassen, oder bel 
nicht geelneter Behandlung dehnen sich dle 
Geschwülste aus, es entwickelt sich auch 
Lust in denselben, oder im Zellgewebe un- 
ter der Haut, das Athembolen wird be- 
schwerlicher, dle vom Herzen entfernteren 
Thelle erkalten, und es erfolgt der Tod. 
Bei der Erbffnung findet man die blut- 
reichern Eingeweide, wie besonders Milz 
und Lungen, ungewbhnlich ausgedehnt, dun- 
kelroth gefärbt und leicht zerreißbar, das 
blerin und in den giößern Gefäßen enthal- 
tene Blut ist schwarzroth, flüfsig, tbeerar- 
tig. An den von Außen erschienenen Ge- 
schwülsten sindet man nach Abnahme der 
Haut elnen gelbsulzisten, durch Blurwasser
	        
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