Full text: Betrachtungen über des Freiherrn von Closen Schrift: Die Armee als militärische Bildungsanstalt der Nation mit besonderer Rücksicht auf Bayern

— 3 — 
nug ist, sich zu verhehlen, daß diese Institutionen in mancher 
Beziehung einer Fortbildung bedürfen können, noch den Werth 
anderer Wehrverfassungen und insbesondere jenen des preußischen 
Landwehr-Institutes verkennen zu wollen. 
Seine Absicht bei Beleuchtung der Baron Closen'schen Vor- 
schläge geht nur dahin, zu zeigen, daß die Streitkräfte, welche 
dadurch unserem Vaterlande dargeboten werden wollen, den we- 
sentlichsten Grundbedingungen einer kriegstüchtigen Armee nicht 
entsprechen, und daß die Vertheidigung des Vaterlandes mit 
einem solchen Heere geringe Aussicht auf Erfolg haben dürfte. 
Er wird sich eben darum nicht auf alle Einzelnheiten der 
gemachten Vorschläge einlassen, sondern nur die Grundprin- 
zipien einer guten Wehrordnung in's Auge fassen. Auch 
schreibt er nicht für seine älteren Standesgenossen, die hier nur 
längst Gekanntes finden werden, sondern für einen solchen Leser- 
kreis, welcher mit den militärischen Verhältnissen weniger bekannt 
ist. Er zweifelt darum auch nicht, daß die erfahrenen Offiziere 
seinen Ansichten der Hauptsache nach überall beipflichten werden, 
und daß er hiebei ebenso mit General v. Kylander zusammen 
treffen werde, wenn gleich Baron Closen die für die Oeffent- 
lichkeit kaum berechneten Aeusserungen dieses Generals als voll- 
kommen seinen Vorschlägen zustimmend ansieht, während der 
Verfasser in den abgewogenen Ausdrücken des Generals ernste 
Bedenken, gekleidet in die bescheidene Form von Voraussetzun- 
gen, Andeutungen oder Zweifel erblickt. 
Diese Blätter waren bereits zum Drucke bereit, als in der 
Beilage zu Nro. 103 und 104 der allgemeinen Zeitung unter 
der in der Militär-Literatur geachteten Chiffre „Pz“ eine werth- 
volle Beleuchtung der Baron Closen'schen Vorschläge erschien. 
Doa jedoch diese von einem anderen Gesichtspunkte ausgeht, als der- 
jenige ist, welchen sich der Verfasser wählte, so glaubte er im 
Hinblicke auf die Wichtigkeit der Sache seine Arbeit auch neben 
jener gewichtigen Stimme noch der Oeffentlichkeit übergeben zu 
sollen. 
1*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.