— 309 —
Banér zog sich auf sein befestigtes Lager bei Torgau zurück, von
wo aus er nach Abzug der Kaiserlichen seine Truppen nach allen
Seiten Streifzüge unter Verübung von mehr als teuflischen Greueln
unternehmen ließ. Erst Ende Juni 1637 wurde er von den
übrigens unter gleichen Unmenschlichkeiten heranrückenden Gene-
rälen Gallas, Hatzfeld und Götz nach Norden bis Stettin ab-
gedrängt. Ein sächsisches Korps nahm unter General Vitzthum
teil an diesem Zuge, ver-
lor aber seinen Führer im
März 1638 beim Sturm
auf die Schwedenschanze
von Warnemünde. Da
sich so der Krieg nach
Norden zog, hatte das
unglückliche Sachsen wäh-
rend des Jahres 1638
einigermaßen Ruhe und
der Kurfürst fand mit
dem augenblicklichen Nie-
dergehen des schwedischen
Sterns erst recht Mut, zu
Leitmeritz den Bund mit
dem Kaiser zu erneuern.
Aber Gallas' Untätigkeit
und unnötiger Rückzug — «-
auf die kaiserlichen Erb- Kaiser Ferdinand III.
lande leistete noch vor Kupferstich nach A. van Dyk.
Ablauf des Jahres dem
schwedischen Vordringen wieder Vorschub. Bei Halle ging
Banér wieder über die Saale und fiel ins Vogtland ein. Sein
General Pfuel schlug am 6. März 1639 n. St. den kaiserlichen
General Salis zwischen Reichenbach und Olsnitz, dann besetzte
Banér Zwickau, belagerte aber vergeblich vom 12./30. März n. St.
das von Oberstleutnant von Haugwitz tapfer verteidigte Frei-
berg. Aber dann vereinigten sich Banér und Torstenson bei Zeitz
und schlugen die Sachsen und Kaiserlichen am 14. April bei