Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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der, trotzdem er erst 36 Jahre zählte, doch schon eine bedeutende 
Laufbahn hinter sich hatte, und 1829 Bernhard von Lindenau, 
der vorher mit Auszeichnung in ernestinischen Gesamtdiensten ge- 
wirkt hatte. Beide Männer standen zu Einsiedel in Opposition 
und wünschten mit anderen Gesinnungsgenossen neben dem Rück- 
tritte dieses Mannes vor allem die Mitregentschaft des Prinzen 
Friedrich August. Auf die Nachricht von der Julirevolution in 
Paris, dann wieder nach der Augusterhebung der belgischen Be- 
völkerung in Brüssel war Könneritz mit dem Gedanken der Mit- 
regentschaft an Einsiedel herangetreten, hatte sich aber abgewiesen 
gesehen. Die Leipziger Vorgänge veranlaßten eine Wiederholung 
des Vorschlags, der, nunmehr dem König vorgelegt, unter Ein- 
siedels Einfluß wieder Zurückweisung erfuhr. Nun bildete der 
Geh. Rat eine Immediatkommission zur Aufrechterhaltung der 
öffentlichen Ordnung und trat damit gewissermaßen an die Spitze 
der Dresdener Bewegung, wodurch diese eine ganz andere poli- 
tische Bedeutung als die Leipziger erhielt. Die Kommission setzte 
sich zusammen aus den Geh. Räten von Könneritz, von Lindenau 
und von Zezschwitz, ferner dem schon genannten Generalleutnant 
von Gablenz, dem Departementsdirektor Eisenstuck und den Hof- 
und Justizräten von Zedlitz und Müller. 
Auch diese Kommission erklärte sich am 11. Sept. bereit, 
Vorschläge und Beschwerden entgegenzunehmen, und schon am 
solgenden Tage traten Bürgerversammlungen in Beratung und 
wählten in der Altstadt sieben Vertrauensmänner. Die Kom- 
mission erreichte es auch, daß der mit ähnlichen Privilegien wie 
der Leipziger ausgestattete Rat sich zur Rechnungsablage gegen- 
über bestimmten von der Gemeinde zu erwählenden Vertretern 
verpflichtete. Zugleich wurde eine von dem Obersteuerprokurator 
H. G. Eisenstuck verfaßte Petition eingereicht, in der man Berufung 
der Stände, Vorlage eines Budgets, Preßfreiheit und Maß- 
nahmen gegen die Übergriffe der Jesuiten verlangte. Überdies 
aber hörte man allgemein den Wunsch, namentlich in den Reihen 
der Bürgergarde aussprechen, daß König Anton zugunsten seines 
Nefsen Friedrich August abdanken möchte. Dieser Stimmung 
Rechnung tragend, begab sich am 13. Sept. der Geh. Rat von
	        
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