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Aussicht; die Aussicht nach Süd ist unbedeutend und wird von der
oberhalb der Stadt Hohenstein bei Weitem übertroffen.
Drei Kilometer östlich vom Todtensteine liegt die alte Burg
Rabenstein. Die nach Südost gerichtete, auf einer freistehenden
Felsenklippe errichtete kleine Burg ist in ihrem Umfange noch genau
zu erkennen. Dieselbe erhob sich inmitten eines noch vorhandenen
Wallgrabens auf einem Abhange und war von Nordwest her auf
einem ansteigenden Wege zugängig, so daß der nordwestliche, etwa
10 m breite und 20 m lange Burghof etwa 10 bis 12 m über der
Grabenbrücke lag. Am Südostende dieses Burghofes stand der noch
vorhandene sehr dicke Rundthurm, der Bergfried, welcher früher eine
mit Schiefer gedeckte Haubenkuppel hatte, gegenwärtig aber mit einer
von Zinnen umgebenen Plattform geschlossen wird. Der auf Felsen
gegründete Fuß des Thurmes liegt etwa 6 m über dem Burghofe.
An den Rundthurm schließt sich das Hauptgebäude der Burg, zwei
Stockwerke hoch und fünf Fenster breit. Schumann (VII, 643) sagt:
„Zu mehr Gebäuden hat die Oberfläche des steilen, ganz nackten,
gegen 25 Ellen (14,3 m) hohen Felsen nicht Raum dargeboten und
man kann es deshalb mit dem ehemaligen Rechenberger Schlosse ver-
gleichen.“
Gute Aussicht von der „Mondscheinlinde".
In flacher Thaleinsenkung liegt nordwestlich von Rabenstein,
5 km entfernt, die Stadt Limbach, die jüngste der erzgebirgischen
Städte, mit ihrem höchsten Theile in 380 m Meereshöhe. Von hier
zum Taurasteine 7 km.
Nordwärts von Chemnitz erstreckt sich das breite Auenthal des
Chemnitzflusses mit seinen waldbesetzten niedrigen Thalrändern, in
welches verschiedene Nebenbäche einmünden, deren Lauf meist mit einer
Dorfansiedelung besetzt ist. Auf einem mäßig hohen Vorsprunge liegt
die Kirche von Glösa, wahrscheinlich eins der ältesten Denkmäler
des Vordringens des Christenthums in diesen Gegenden der sorben-
wendischen Heiden, über deren Religion und Götter so zahlreiche und
verschiedene Meinungen von den Chronisten verbreitet worden sind,
ohne daß eine von ihnen eine größere Wahrscheinlichkeit beanspruchen
könnte. Nicht weiter entfernt wie Glösa, aber auf dem linken Ufer
der Chemnitz, liegen die Reste eines Ringwalles, der alte Burgwall,
welcher wahrscheinlich von einer sorbenwendischen Befestigung herrührt.
Es ist einer der wenigen Ringwälle, welche am Fuße des Erzgebirges
überhaupt nachzuweisen sind. Er bezeichnet das Vordringen der
Slaven bis in die fruchtbare Niederung des Chemnitzflusses und steht
mit der Behauptung und Vertheidigung dieser einzelnen vorgeschobenen
Niederlassung gegen die aus Franken und Thüringen vordringenden