Full text: Vorgeschichte des Waffenstillstandes.

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ausgehen zu lassen und damit nicht erst bis zur Bildung der neuen 
Regierung zu warten die sich verzögern könne. 
Heute hielte die Truppe noch und wir seien noch in einer würdigen Lage, e s 
könne aber jeden Augenblick ein Durchbruch erfolgen und 
dann käme unser Angebot im allerungünstigsten Moment. 
Er käme sich vor wie ein Hasardspieler" und es könne 
jederzeit irgendwo eine Division versagen. 
Ich habe den Eindruck, daß man hier völlig die Nerven verloren hat, und möchte 
glauben, daß wir schlimmstenfalls nach außen hin den Schritt mit der Haltung Bul- 
gariens begründen können. 
Grünau. 
Nr. 24. 
Delegramm. 
Großes Haurtquartier den 1. Oktober 1918, 2 Uhr 25 Minuten. 
Der Kais. Wirkliche Legationsrat an Auswärtiges Amt. 
Dringend. 
Seine Majestät sind mit Euer Exzellenz der Meinung, daß fraglicher Schritt 
erst durch neue Regierung erfolgen soll. 
Grünau. 
Nr. 25. 
Telegramm. 
Berlin, den 1. Oktober 1918, 7 Uhr 20 nachm. 
1. Grünau. 
2. Lersuner. 
Bildung neuer Regierung voraussichtlich heute 1. Oktober nachts. Dann kann 
Angebot sofort in derselben Nacht hinausgehen. Militärische Lage ist 
stärkstes Druckmittel gegenüber unsinnigen und an- 
spruchsvollen Parteien. 
gez. von Hintze. 
Nr. 26. 
Delegramm. 
Großes Hauptguartier den 1. Oktober 1918, 9 Uhr 45 Min. 
Der Kais. Legationsrat an Auswärtiges Amt. 
General Ludendorff bittet, ihm baldigst Wortlaut unseres Friedensangebotes 
mitzuteilen, ferner, wann es an Wilson abgeht. Er bittet, Friedensangebot auch den 
andern feindlichen Mächten mitzuteilen. 
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