Full text: Zentralblatt für das Deutsche Reich. Vierunddreißigster Jahrgang. 1906. (34)

— 404 — 
2. Bestimmung des Entflammungspunkts von 50 ° C. mittels des Abelschen Petrolenmprobers. 
Zur Untersuchung dient der durch die Kaiserliche Verordnung vom 24. Februar 1882 
(Reichs-Gesetzbl. S. 40.) für die Untersuchung des Petroleums auf seine Entflammbarkeit (Feuer- 
efährlichkeit) vorgeschriebene Abelsche Petroleumprober. Der Apparat muß amtlich beglaubigt 
sein, und, abweichend von den Ausführungsbestimmungen zu der Kaiserlichen Verordnung, muß 
das Thermometer, welches die Wärme des Oles angibt, bis mindestens 70°% C., das Thermometer 
für das Wasserbad bis mindestens 100° C. reichen. 
Die Ausführung des Versuchs erfolgt im allgemeinen nach der gleichen 
Methode wie bei Prüfung des Petroleums auf 21° C. Entflammungspunkt, worüber die den 
Apparaten beigegebene Ge rauchsanweisung die nötigen Angaben enthält. Bei der Prüfung der 
Ole auf den Entflammungspunkt von 50°. hat man das Wasser auf 857C. zu erhitzen und auf 
dieser Wärme während der Dauer des Versuchs zu erhalten. 
Wenn der gefundene Entflammungspunkt sehr nahe der Grenze von 50° C. liegt, muß 
der beobachtete Entflammungspunkt auf den Normalbarometerstand von 760 mm zurückgeführt 
werden. Dies erfolgt in gleicher Weise wie bei der gewöhnlichen Entflammungspunktbestimmung, 
jedoch unter Benutzung der folgenden Umrechnungstafel: 
Fafel zur Amrechnung des heobachleten Entslammungspunkts auf den dem normalen 
Barometerstand entsprechenden Entslammungspunkt. 
  
Barometerstand in Millimeter. 
685| 600/ 695 700/ 705/ 710 715/720| 725/730/735/740/ 745/750/755) 260 765770|/775/780 785 
–.... — — — — — 
Entflammungspunkt nach Graden des hundertteiligen Thermometers. 
  
  
  
  
  
l 
45,4.45,645,745,946,146,346,4«46,646,847,o47,1 47,3,47,5 47,747,848,0 l48,2«48,4 48,5I48,7 48, 
45,0 46, 46, 46,, 46, 46,6 46,0 47,,47,3 47, 47,6/47,, 48,8, 48 48, (48, 48,, 49, 49,9 
46, 46% 46 , 46, 47, 47 47% 47% 4„ 4. 4 S 49% 49 49 4 449 % 
46,) 47, 47, 47, 4 47, 47, 48,4 48, 48 48/8 49/ 49, 49,,49,5 49, 49, 50,0 50,o50 
471 47,,47, 47,0 48, 48,348, 48,648,8 40,, 49,49, 49, 49 S0 50,2 50, 0, 50,7 50, 
47,9 48,1 48, 48, 48,8 48,9 49,1 49,3 49,5 49,6 49,8 50,050,2 50 50 50,750,91,05I, 51 
48, 48/ 48. 43 49, 49 49% 49%% 4% 50, 50 , 5 50 S 1, 1 5L 51 
48,0 4949, 49, 49% 49,, 49, 50,1500, 0, 5 1,051, 51, 45½ 52,0°52,252, 
49,4 49,6 40,49,0 50, 50 50,,50, 51,0 51, U5 0, , „51, D„ 5% 52,5 52,752, 
- s 
Hat man also z. B. einen Entflammungspunkt von 49,5° C. bei einem Barometerstande 
von 735 mm beobachtet, so ergibt sich aus der Tafel der maßgebende Entflammungspunkt zu 
50,5% C. Hinsichtlich der Berechnung der Mittelzahl und Abrundung der erhaltenen Gradzahlen 
gelten dieselben Regeln wie bei der amtlichen Petroleumuntersuchung. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
3. Bestimmung des Paraffingehalts im Rohpetroleum. 
Für die Bestimmung des Paraffins in Rohpetroleum wird in der Hauptsache die von 
Holde ausgearbeitete Methode angewendet, jedoch mit folgender Abänderung: 100 2 des zu unter- 
suchenden Rohpetroleums werden in eine gewöhnliche tubulierte Glasretorte gebracht und davon 
alle bis 300° C. (Thermometer im Dampf) übergehenden Teile rasch abdestilliert. Man legt eine 
neue gewogene Vorlage (ohne Kühler) vor, treibt sämtliche Ole bis zur vollständigen Verkokung 
des Rückstandes ohne Thermometer über und bestimmt durch Wiederwägung der Vorlage das 
Gesamtgewicht des überdestillierten schweren Oles. Alsdann erfolgt in diesem die Bestimmung des 
Paraffins nach der von Holde (siehe DDr. D. Holde „Die Untersuchung der Schmiermittel“, 
Berlin bei Julius Springer 1897, S. 182) beschriebenen Weise, nur hat man dabei das Ol in 
Gramm abzuwägen und nicht in Kubikzentimeter abzumessen. Aus dem Paraffingehalte des 
Schweröldestillats wird durch Umrechnung der Paraffingehalt in den 100 g des zur Untersuchung 
verwendeten Rohpetroleums erhalten. 
Enthält das untersuchte Ol mehr als 8 Gewichtsteile Paraffin in 100, so ist es nicht als 
Rohöl, sondern als Schmieröl zu bezeichnen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.