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im Gange, was zu vermerken ist, so wird das Zählwerk gereinigt und die Ursache der Hemmung
beseitigt Bei dem Probenehmer mit Zwanzigliter-Trommel kann das Zählwerk zu diesem Zwecke
auseinander genommen werden. Liegen derartige Mängel nicht vor, so reicht es aus, wenn auf die
Achsenenden der Räder etwas Ol gegeben wird. Beim Zwanzigliter-Probenehmer wird hierzu die
vordere Platte, welche die Bezeichnungen trägt, entfernt.
2. Die Trommel wird entleert, der austretende Branntwein aufgefangen. Es wird fest-
estellt, ob die Trommel, einmal in Bewegung gesetzt, mehrere Umdrehungen ausführt und nicht
plötzlich, sondern allmählich zur Ruhe kommt. Ferner läßt man die Trommel nach langsamem Drehen
frei und beobachtet, ob sie in jeder Lage im Gleichgewicht ist und nicht von selbst, nach der einen
oder anderen Richtung sich drehend, immer dieselbe Lage einzunehmen strebt.
3. Die obere Kapselhälfte wird abgenommen; die Ausflußöffnungen der Schöpfarme werden
besichtigt. Beim Probenehmer mit beweglicher Schöpfeinrichtung werden die Schöpfflaschen selbst
geprüft. Wird Verschmutzung festgestellt, so sind die bei den einzelnen Kippungen austretenden Proben
zu vermessen. Zu diesem Zwecke wird beim Zwanzigliter-Probenehmer die Trommel nach Lösung der
Schrauben an der Zulaufvorrichtung herausgenommen und in die untere Kapselhälfte ein Trichterrohr
eingeführt. Nachdem die Trommel wieder eingesetzt worden ist, wird von der geöffneten Vorlage aus
Wasser eingeleitet; die aus dem Trichter tretenden Proben werden in einem geeigneten kleinen, ge-
teilten Gefäß aufgefangen. Beim Probenehmer mit beweglicher Schöpfeinrichtung wird die Probe
nach Abnahme des Probenableitungsrohrs mittels einer angeschraubten Flansche mit Rohrstück auf-
gefangen, beim Probenehmer mit Sechs= und Zehnlitertrommel wird sie nach Abnahme des Proben-
sammlers unmittelbar in ein untergestelltes Meßglas mit trichterförmigem Einguß geleitet.
4. Darauf wird die Trommel herausgenommen und der Schmutz an den Ausflußöffnungen
der Schöpfarme entfernt. Die Trommel legt man längere Zeit in starke, nicht über 60° warme Soda-
lösung, hebt sie wiederholt heraus, so daß die einzelnen Kammern sich entleeren und wieder füllen,
und spült die Kammern schließlich mit reinem Wasser. Sodann wird die Trommel durch Befüllen der
einzelnen Kammern auf ihre Dichtheit geprüft. Erweist die Trommel sich als undicht, so ist ihre Ein-
sendung mit dem Gehäuse an die Firma Gebr. Siemens & Co. in Lichtenberg bei Berlin zu veranlassen.
Auch der Zuflußkanal zur Trommel, der gedeckte Abflußkanal sowie der Trog selbst werden gereinigt.
Zeigen sich an dem Uberlaufrohre Verschmutzungen, so sind diese zu entfernen. Ebenso sind etwaige
gosnset im Troge zu beseitigen; der Trog ist erforderlichenfalls im Innern mit Agsphaltlack
zu streichen.
5. Die Lager der Trommel werden gereinigt. Die Dochte werden erneuert und die Olbehälter
mit neuem Ol gefüllt. .
6. Probensammler und Ablaßhahn sind auf Dichtheit zu untersuchen, ersterer ist zu reinigen.
c) Das Probebrennen.
1. Zum Auffangen der Proben wird ein Blechkästchen mit Deckel untergestellt (vgl. unter b.3)
und die Trommel nach Erneuerung der Dichtungsscheibe eingelegt. Besonders ist darauf zu achten,
daß die Schöpfeinrichtung Wasser von der vorhergehenden Reinigung nicht mehr enthält, damit die
Stärke der Proben nicht beeinflußt wird. Beim Zwanzigliter-Probenehmer überzeugt man sich auch
davon, daß der Probentrichter nicht an dem eingesetzten Trichterrohr schleift.
2. Das Zählwerk wird eingesetzt und auf den ursprünglichen Stand eingestellt. Der aus der
Trommel stammende Branntwein wird von der Vorlage aus wieder eingefüllt.
3. Die Ausführung des Probebrennens und die Ermittelung der aufgefangenen Branntwein-
und Alkoholmenge geschieht wie beim Alkoholmesser (s. unter l. e), doch ist von der Befugnis, nur einen
Teil des Tagesabtriebs zu beobachten, nur ausnahmsweise Gebrauch zu machen.
4. Nach Beendigung des Probebrennens wird beim Zwanzigliter Probenehmer die Trommel
borübergehend herausgehoben, damit der Trichter aus der unteren Kapselhälfte entfernt und das Blech-
Danschen mit den angesammelten Proben aus dem Probensammler genommen werden kann. Dabei ist
berauf zu achten, daß der Stand des Zählwerkes nicht verändert wird. Bei den anderen Probenehmern
d le Herausnahme der Trommel nicht erforderlich. Die Proben werden in ein kleines mit Teilung
rsehenes Standglas gegossen, ihrer Menge nach durch Ablesen an der Teilung festgestellt, gut durch-
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