Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Zweites Heft. (2)

Brauch und Glauben. 75 
Danach wird ein Kind dem Mann aus N. übergeben, und das 
Spiel entwickelt sich so weiter, bis die lange Reihe aufgelöst ist. Als- 
dann heißt es natürlich: Es kommen zwei, drei u. s. w. Männer aus 
Ninive. In der 2. Var. wird der Handwerkername jedesmal gewechselt. 
Sehr beliebt sind Schleusenräumer und Essenkehrer. 
305. Beim Schlittenfahren rufen die Kinder: 
Bahne! 
For'n Dreier Sahne! 
For'n Dreier Buttermilch, 
Das is bill'g! 
Oder: 
Buttermilchbrei, 
Bahne frei! (Siegert Ia., deran). 
Oder: 
Bahne! 
Meine Mutter kocht Sahne! 
Oder: 
Bahne ree, (— reine?) 
Kaffee sée. (— seien?) 
(Vom alten Thomaner st. Winkler, Etzdorf.) 
Brauch und Glauben. 
Adventszeit. 
306. Beim Erscheinen von Knecht Ruprecht (vgl. 1, 75) singen die Kinder. 
1. Rupprich, Rupprich aus dem Sack, 
Hast mer denn was mitgebracht? 
Haste was, da setz dich nieder, 
Haste nischt, da räum' dich wieder! 
(Krömer IV., Erzgeb. Ebenso in Lpz., doch Z. 1 Rupprecht, Z. 4 scher 
dich oder geh' nur). 
2. Rupprich, Rupprich, guter Gast, 
Wenn de was in Sacke hast, 
Kommst de 'rein und setzt dich nieder, 
Hast de nischt, da gehst de wieder! 
(Gerlach III a., Kirchberg.)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.