Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Zweites Heft. (2)

90 Volkstümliche Redeweise. 
Volkstümliche Redeweise. 
1. Redensarten. 
Mähre nich in Gelde 'rum, wenn de kens hast! (Zu solchen, 
die sich in alles mischen.) 
Das ist Wurscht wie Schinken; haux wie maux; Hose wie 
Weste. 
Doppelt gemoppelt hält besser. 
Verrickt un finfe is neune! 
Du bist je heite recht preisch (preußisch)! 
Klar wie Kloßbrühe; wie dicke Dinte. 
Fahr ab bei guten Winde! 
Huppe hin, olle Papierdüte! 
Mach dich dampffeichte! Mach dich dünne! 
Das kärscht! das haut! (Das giebt Spaß). 
Das is Wind, das kommt von der Windorfer Brücke (das 
ist Schwindel.) 
Du bist wohl aus Schwarzburg (zu einem Schmutzigen). 
Der hat e Rädchen zu viel in’ Koppe. 
Auf die Frage wie gehts?' wird geantwortet (statt 
leidlich'): na, so bei'n mittleren Fenster. 
(Geg. von Stolberg i. Erzgeb.) 
So dumm und aus der Stadt! (Etzdorf). 
2. Volkstümliche Benennungen. Spottnamen. Ausrüufe. 
Musenhügel in Leipzig: Promenadenwarze. Die Gegend 
um Konzerthaus und Tauchnitz-Straße: Protzendorf oder 
Protzenhausen; die dritte Realschule, die hier steht: die 
Protzendorfer Scheune. Ein Haus mit Kuppelturm: Käse- 
glocke. Elektrische Bahn: Funkenkutsche. Parmesankäse: 
Warmer Sahnkäse. Bäcker: Kluntschfritze. Geige: Winsel- 
holz, Jammerkasten. Der letzte in der Klasse heißt in der 
Nerchauer Volksschule: Gleckmannsaft. 
Schimpfwort: Du Schöpptopp!l 
Ausrufe: Ach du gerechter Strohsackl Ei, du lieber 
Schimmel! Gottversallat! Gottverdambür! Weß Knopplochl
	        
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