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Ferlichen, mungen, bilden die Standesherrschaften zwar eigene Bezirke. Wir behalten
de Kerlien, Uns jedoch vor, dieselben theils unter sich, theils durch Verbindung mit einem
gubeche der Uns unmittelbar unrerworfenen Gebiete, wiewohl für die obigen Verwal-
dor umer 4, tungszweige als abgesonderte Territorien bestehend, zu landräthlichen Kreisen
gierungs= zu vereinigen, je nachdem ein überwiegendes Interesse der höhern Verwal-
rechte. tung oder auch der in dem betreffenden Bezirke wohnenden Unterthanen das
Eine oder das Andere rathsam macht. Der von Uns bestellte Landrath uͤbt
in dem standesherrlichen Bezirke alle den Standesherren in dem Edikte vom
2Isten Juni 1815. und in der gegenwaͤrtigen Instruktion nicht zugetheilte,
und daher Uns vorbehaltene Regierungsrechte in der verfassungsmäßigen Ver-
waltungsordnung aus. Wo er einer Mitwirkung der standesherrlichen Be-
hörden für diesen Zweck bedarf, sind dieselben verpflichtet, auf die an die
standesherrliche Oberbehörde von ihm ergehende Regquisition, ihm alle dienst-
liche Hülfe, wie Unsere ihm unmittelbar untergeordneten Behörden zu leisten.
Zu jenen Uns vorbehaltenen Rechten gehören besonders die Geschäfte, welche
die Aushebung zu Unserm Kriegsheer und die Landesbewaffnung im Allgemei-
nen, ferner die direkten und indirekten Steuern angehen.
PePuhblifatten §. 56. Die Publikation Unserer Gesetze und aller auch auf die stan-
und der Ver. desherrlichen Bezirke anwendbaren Verordnungen Unserer Oberhörden, ge-
voomungen schieht durch die Gesetzsammlung und die Amtsblátker eben so für die Stan-
#e örden in desherrschaften als für den übrigen Regierungsbezirk, zu welchem sie gehbren.
zure Auch haben die standesherrlichen Beamten, wenn diese Uns zugleich verpflich-
chrken. tet werden, in denselben Verhältnissen als Unsere unmittelbaren Beamten die
Gesetzsammlung und Amtsblätter auf ihre Kosten zu halten.
Verbaunis ##57. Die Beamten, welche die Standesherren für die Ausübung
errlichen aller ihnen überlassenen untergeordneten Regierungsrechte ernennen, sind zu-
BM gleich als Staaksdiener zu betrachten. Daher
a) bedürfen sie alle mit dem Nachweise gleicher Qualifikation, auch der
Bestätigung derjenigen Unserer Behörden, von welchen die Anstellung Unserer
unmittelbaren Beamten gleicher Kathegorie abhängt. Diese Beslätigung ist
nicht nöthig bei den Subalternen in dem Kanzlei= und Registratur-Dienste;
b) sie werden in ihrem Amts= oder Diensteide auch Untz vor den Standes-
herren dahin verpflichtet:
daß sie Uns und allen Unsern Nachfolgern in der Regierung treu,
gehorsam und unterthänig seyn, nach ihren Kräften Unsern Schaden
abwenden und Nutzen befördern, das ihnen anvertraute Amt nach
den Landesgesetzen treu, fleißig und gewissenhaft verwalten, die von
den ihnen vorgesetzten Behörden ihnen zukommenden Aufträge, Be-
fehle und Weisungen gehörig vollziehen und die durch Unser Edikt
vom #2usten Juni 1815. und gegenwärtige Instruktion festgestellten
Rechts-