bei Litfontein mit ihm gefochten hatten.
Kriegern ab und hatte etwa 14 Tage später
nach mancherlei Verhandlungen, bei denen es
sich um die Herausgabe des Gutes der Veld-
schoedragers handelte, bei Giris ein kleines
Gefecht mit den letzteren, bei welchem diesen
etwa 150 Rinder, 4 Wagen, 2 Karren,
30 Pferde und einiges Kleinvieh abgenommen
Die sonstigen Verluste beschränkten
wurden.
sich auf beiden Seiten auf je zwei Verwundete.
Die Veldschoedragers, welche ihre Munition
verschossen hatten, flohen in das Gebiet der
Bondelzwaarts, deren Häuptling Willem
Christian die Verfolgung derselben auf seinem
neutralen Gebiet verhinderte. Hendrik Wit-
booi beschloß nun, einen längeren Aufenthalt
auf Gibeon zu nehmen, um seinen abgematteten
Pferden Erholung zu gönnen und sich durch
den Händler Duncan mit neuer Munition
versehen zu lassen. Anfang Dezember erhielt
er indeß die Nachricht, daß nuf seiner weiter
nördlich gelegenen Station Hornkranz über 80
seiner Leute theils durch Hunger zu Grunde
gegangen, theils durch die Hereros niederge-
macht oder gefangen worden seien. Er zog
deshalb nach Norden, um seinen Leuten zu
Hülfe zu kommen. Inzwischen hatte der Häupt-
ling der Bondelzwaarts Willem Christian
von Warmbad den Hendrik Witbooi brieflich
gebeten, doch endlich Frieden zu halten; er sei
selbst bereit, über die Bedingungen desselben
mit ihm zu verhandeln. Zu diesem Zwecke
erschien Wiltem Christian am 15. Januar
d. J. mit 10 Wagen, etwa 160 Reitern und
einem Haufen Fußvolk, alle sehr gut bewaffnet,
auf Keetmanshoop, um dort die Friedens-
konferenz zu eröffnen, nachdem er auch die
Häuptlinge von Berseba und Bethanien zu
derselben eingeladen hatte. Willem Christian
setzte in Keetmanshoop zunächst den dortigen
seiner Zeit von ihm eingesetzten Kapitän Jo-
nathan Zeib ab, weil dieser sich in leicht-
sertiger Weise von dem Händler Duncan hatte
verleiten lassen, diesem Minenkonzessionen und
sonstige Rechte zu gewähren. Dann verhandelte
er mit dem Häuptling von Berseba über Grenz-
fragen. Ueber die Verhandlungen mit Hendrik
Witbooi selbst schreibt Missionar Wandres
unter dem 11. April aus Warmbad Folgendes:
„In meinem vorigen Berichte theilte ich
Ihnen mit, daß unser Kapitän (Willem
Christiau) mit einem Kommando nach Kect-
manshoop gezogen sei mit der Absicht, Hen-
drik zum Frieden zu veranlassen oder ihm den
Kopf zurecht zu setzen. Heute muß ich Ihnen
leider sagen, daß alles ganz anders gekommen
ist. Während Willem Christian auf Keet-
153
—.
Am manshoop stand, kamen die Veldschoedragers
9. Oktober zog Hendrik Withooi mit seinen
um nach Gibeon zu gehen, dort Rache zu üben.
Willem Christian hinderte die Veldschoc-
dragers. Jetzt kam Hen drik, um die Veld-
schoedragers zu bekriegen, und da ließ Willem
Christian seinen Königlichen Bruder Hen-
drik, der bei Keetmanshoop vorbeiziehen wollte,
erst um eine Audienz bitten, die Hendrik
dann auch gewährte. Hier bat nun unser
Kapitän um Vergebung, daß er ihm seiner
Zeit geschrieben habe, er solle nach Hause gehen.
Der Händler Duncan und ein Aufwiegler
vom Kap steckten sich hinter die beiden Kapi-
täne und nun wurde beschlossen, die Veldschoe-
dragers sollten all ihr Hab und Gut Hendrik
gebeen. * Die Beldschoedragers fügten
sich nach einigem Widerstreben und überlieferten
Habe. Auch Willem Christian erhielt einen
Antheil. Ueber die Frage, wem die Ober-
hoheit über das Land der Veldschoedragers
zustehe, haben sich beide noch nicht geeinigt.
Was die Lage der Mission im Hererolande
betrifft, so hat sich dieselbe im vergangenen
Jahre in höchst erfreulicher Weise gebessert.
Insbesondere hat die Mission unter den Berg-
damaras gute Fortschritte gemacht. Die Rhei-
nische Missionsgesellschaft beabsichtigt, ihre Arbeit
nunmehr auch auf das Ovamboland auszu-
dehuen, wo augenblicklich nur eine einzige
Station der finnischen Missionare in Ondonga
besteht.
Das Namaqualand, dessen Bewohner und wirth.
schaftliche Derhältnisse.
(Fortsetzung.)
Von wesentlicher Bedeutung für die wirth-
schaftliche Entwickelungsfähigkeit eines Landes
ist die Arbeitskraft und der Besitzstand der
Bewohner. Die erstere ist, wie ich wiederholt
hervorgehoben, leider nicht bedeutend; ebenso
indessen, wie die Hottentotten südlich des
Oranje-Flusses erst unter holländischer, dann
unter englischer Herrschaft zur Arbeit erzogen
wurden, könnten sie hier durch staatliche Ein-
richtungen dazu bewogen werden; es wäre dies
um so leichter, als nun kein Gebiet mehr für
sie offen steht, wohin sie sich vor den An-
sprüchen der Civilisation, welche gebieterisch
Arbeit verlangt und ohne solche undenkbar ist,
zurückziehen können. Auf den Guano-Inseln
an der Küste sehen wir bereits Eingeborene
qus dem Innern und Buschmänner der Küste
gern Arbeit nehmen.
Was den Besitzstand der Bevölkerung an-
betrifft, so kann ich darüber keine Zahlen geben,