Die Missionen der Väter vom heiligen Geist
in Deutsch Ost-Afrika, der auf Grund von
Briefen und Berichten der Missionare verfaßt
wurde.) zu den zahlreichen Zeugnissen, welche
der Wirksamteit der Bäter vom heiligen Geist
die höchste Anerlennung zollen, sind in jüngster
zeit drei von hoher Wichtigleit binzugelommen:
die Aeußerungen Emin Paschas in seinem
Briefe aus Tabora, des Afrila Reisenden Otto
Ehlers und die hohe Anertennung, die
H. F. v. Behr, Össizier in der Schugtruppe
für Deuisch Osl Afrika, in seinem ausgezeichneten
Buche: „Kriegsbilder aus dem Araber Aufstand
in Deutsch Ost Afrika= S. 131 ff. ausspricht.
Angenblicklich sind die Missionare im
Begriff, eine neue, überaus wichtige Missions
station in der gesunden und fruchtbaren Gegend
am Kilima Rdscharo anzulegen. Schon seit
ciniger Zeit bestehen dort zwei deutsche Posten:
Moschi und Aruscha, welche ein Offihier der
Schutztruppe, Herr Eltz, besehligt. Der
apostolische Vilar, begleitet von I'. Gommen
ginger und L. Le Roy, unternahm vom
10. Juli bis zum 10. Ollober 1890 eine
vorbereitende Forschungsreise zum Kilima
Rdscharo. Im Einversländnisse mit dem deutschen
Gonverneur wurde Matschame als Ort für
die zu gründende Missionsstation gewählt.
I’. Gommenginger blieb als Leiter der
Mission Furück: der Bischof ging zur Küste,
um die neue Missions Expedition zu organisiren.
Gegenwärtig sind schon der L. Rohmer und
der Bruder Dreyer mit 25 christlichen Neger
jünglingen aus der Anstalt von Vagamoyo
auf dem Wege zur neuen Station.
Den Bätern vom heiligen Geist, welche
schon früher mit 60 000 Mark unterstützt
worden waren, wurde für ihre Missionen,
insbesondere für die am Kilima Rdscharo, die
Summe von 16 000 Mark bewilligt.
2. Die apostolischen Vilariate Uny
anhembe, Tanganjila und Victoria
Nyanga. Bekanntlich ist der frühere aposto
lische Vilar des Victoria, Migr. Livinhac,
zurückgekehrt, da er zum General Obern seiner
Genossenschaft gewählt war. Sein Nachsolger
Hirth, ein Elsässer, weilt augenblicklich
in Uganda. Wie schon milgetheilt, hatte der
Vorsteher der Mission in Uganda, 1. Lourdel,
in Verbindung mit Dr. Peters mit dem
Lönige Muanga einen Vertrag geschlossen,
nach welchem der Kabala sich verpftichtet, den
Sklavenhandel und die Sllavenausfuhr in
seinem Lande zu unterdrücken. Außerdem
hatie Muanga dem apostolischen Vilar Livinhac
versprochen, in Zulunft teine verwüstenden
Raubzüge in die benachbarten Länder mehr
zu unternehmen.
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sind die beiden Missionare
P. Schynse und D. Achte in Begleitung
Emin Paschas am 27. September 1890 in
Bulumbi am Südufser des Victoria-Sces an-
gelommen.
Fast um dieselbe zeeit sandte die algerische
Missions Gesellschaft eine neuc große Missions-
larawanc, schon die neunte, bestehend aus zwölf
Priestern, sechs Brüdern, zwei schwarzen Aerzten,
begleitet von mehreren Hunderten von Trägern
von der ostafritanischen Küste ins Junere, um
den Missionsstationen in Unyanyembe, am
Tanganjita und Victoria Nyanza frische Kräfte
Zuuführen.
Die für Tabora Veslimmten haben ihre
frühere Missionsstation Kipalapala, welche
Emin Pascha als Militärstation ausersehen,
wieder auizurichten: die Uebrigen werden Mitte
Januar am Tanganjila und am Victoria Sce
ankommen.
Schon vor diesen Ereignissen,
Inzwischen
bereits am
25. Jannar 1889, war der apostlolische Vilar
Bridour in Udschidschi angekommen. Der
selbe machte in den Jahren 1889 und 1890
seinc erste bischöfliche Visitationsreise zu den
auf beiden Ufern des Tanganjila gelegenen
Missionssialionen.
Diese Stationen der
sind in ähnlicher Weise cingerichtet wie die
der Bätler vom heiligen Geist. Selbst Stanley,
der belanntlich einem Mitgliede der Genossen
schaft, dem I'. Schynse, heftig zürnte, hat
nur Worte des Lobes und der Anerkennung
für die Anlage dieser Missionsposten. (Vergl.:
Im dunkelsten Afrika. S. 381 f.)
Bischof Livinhac, der zwölf Jahre in
Zentral Afrita weilte, hat bei seiner Rückkehr
ein überaus warmes Danlschreiben an den
Afrita Verein gerichtet und damit die Bitte
verbunden, den großen Bedürfnissen dieser ent
legenen Missionen auch sernerbin zu Hülse zu
lommen. Der Verwaltungs Ausschuß beantragte,
für dasr Vilariat Victorin Nyanza 10 000 Mark
und für die WMikariate Tanganjila und Unyan
hembe zusammen ebenfalls 10 000 Mark zu
bewilligen. Der Antrag wurde angenommen.
3. Die avostolische Präsektur Süd
Sansibar. Diese Präfeltur ist der St. Benc-
algerischen Bäter
diltus Missions Genossenschaft von St. Ottilien
in Bayern anvertraut. Dieser Genossenschaft
wurden von Seiten des Asrila Vereins.
100 000 Marl zur Anlage von Stationen in
Dentsch Ost Asrila und zur Erweiterung ihrer
Missionshäuser in Deutschland zur Verfügung
gestellt.
Nachdem der apostolische Propräfekt, P.
Bonifatius, die nothwendigen Vorbereilungen