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Nichtamtlicher Theil.
Personal · Nachrichten.
Deuisch-Ollafrika.
Als Mitglied der wissenschaftlichen Kilimandjaro-
station ist an Stelle des ausscheidenden Dr. Volkens
der praktische Arzt und Naturforscher Dr. med.
Kretschmer in Aussicht genommen, der sich in Be-
gleitung des cand. med. Kolb nach der Station
begeben wird.
An Stelle des nach 2½ jähriger Thätigkeit zurück-
kehrenden Postsekretärs Fleischer in Tanga tritt
mit dem am 4. Juli von Neapel abgehenden Reichs-
postdampfer der Postsekretär Schmunck die Reise
dahin an.
Die Zollamtsassistenten 1. Klasse Lippe und
Wollenberg sind am 3. Mai d. Is. in Dar-es-
Saläm eingetroffen.
Kamerun.
Dem Lehrer Beß ist die etatsmäßige Stelle des
zweiten Lehrers an der Regierungsschule zu Kamerun
verliehen worden.
Für die Schutztruppe in Kamerun ist der Lazareth=
gehülse Schötz angenommen, welcher am 20. v. Mts.
die Ausreise angetreten hat.
Der Maschinist des Flußdampsers „Soden“ in
Kamerun, Hugo Emil Schulz, ist einer telegraphischen
Meldung zufolge am 13. Juni leider verstorben.
Der Verstorbene hatte sich bei den letzten Unruhen
besonders bewährt und ausgezeichnet.
Cogo.
Der mit der Vertretung des Stabsarztes Wicke
betraute Dr. Doering ist am 4. Mai in Klein-
Popo eingctroffen.
Das Kommando der Schußtruppe in Togo ist
nach dem Tode des Polizeimeisters v. Piotrowski
dem Lieutenant v. Doering, zur Zeit Leiter der
Station Bismarckburg, übertragen worden. Bis zu
seinem Eintreffen an der Küste führt der. Lieutenant
der Reserve Heinrich Klose die Truppe.
Südwestafrika.
Regierungsassessor v. Lindequist, welcher dem
Landeshauptmann von Deutsch-Südwestafrika zur
Beschäftigung zugetheilt ist, istam 17. Mai in Wind-
hock eingetroffen.
seu · Guinea.
Der in den Dienst der Neu-Guinea-Kompagnie
getretene praktische Arzt Dr. med. W. Wendland
aus Berlin hat die Reise nach seinem Posten an-
getreten.
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Nachrichten aus den drulschen Bemgebieten.
Deutsch -· Pstafrika.
Bericht des Oberarztes Dr. Becker
über die in Ostafrika im Winter 1893/94 vor-
genommenen Jupsungen mit nüer: Thierlymphe
aus den Impf zu Karlsruhe.?)
Dar-es-Saläm, den 13. Mai 1894.
Die Erfahrung hat gelehrt, daß unter gewöhn=
lichen Verhältnissen Lymphe nur in den Winter-
monaten ohne Beeinträchtigung ihrer Wirksamkeit aus
Europa nach Deutsch-Ostafrika gebracht werden kann.
Das Großherzogliche Impfinstitut zu Karlsruhe hatte
bereits mehrfach während der Winterzeit Lymphe
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nach Ostafrika geliefert, mit der bei der Verimpfung
Aus diesen
befriedigende Resultate erzielt waren.
*) Vergl. D. Kol. Bl. 1893, S. 174 ssf.
Gründen hat das Gouvernement auch während des
letztvergangenen Winters wiederholt Thierlymphe aus
dem genannten Impfinstitut bezogen.
Die erste Sendung Glycerin-Thierlymphe, in
Karlsruhe vom Thier entnommen am 7. Dezember
1893, kam in den Besitz der Medizinalabtheilung
am 31. Dezember 1893 und wurde theils in Dar-
es-Saläm am 3. Jannar 1894, theils in Bagamoyo
am 6. Januar 1894 verimpft. Auf. beiden Stationen
wurden bei jedem Impfling je sechs Impfschnitte
gemacht und die Lymphe in bie. klaffenden Impf-
schnitte eingerieben.
a) Impfung in Dar-es-Saläm vom 3.Jan. 1894.
Es wurden geimpft 39 Erstimpflinge, davon mit
Erfolg 32, ohne Erfolg 7., Von den mit Erfolg
geimpften Personen zeigten 5 je 6 gut entwickelte
Pusteln, 5 deren je 5, 3 je 4 Pusteln, 3 je 3 Pusteln,