die reine Landplagen sind. Das Hospital ist ganz
herrlich am Fluß gelegen: bei klarem Wetter erblickt
man die mächtige Spitze des Kamerun= bezw. Götter-
berges, des kleinen Kamerunberges und in der Ferne
die Hügel von Fernando Po. Wie sehr werden
wir diese großartige Aussicht im neuen Hospital ver-
missen, ebenso die schöne Brise, die vom Fluß her-
überweht. Wir sind darum auch nicht böse, daß in
Afrika, statt in Eile, mit Weile gearbeitet wird, denn
vor März werden wir auf keinen Fall das neue
Hospital beziehen können. Den Tropen habe ich
schon den schuldigen Tribut n- müssen; ich schäme
mich fast zu sagen, daß ich so früh schon das erste
Fieber hatte. Ich habe aber für lange Zeit genug
davon, besonders da es hier kein Eis giebt, was
jeder Kranke schmerzlich vermißt. Trotß der Ueber-
gangszeit haben wir gegenwärtig nicht übermäßig
viele Patienten."“
Schwester Leonore meldet an derselben Stelle
unter dem 3. November: „Diese Woche hat mir der
pshop“ wieder viel Sorge gemacht. Zehn Tage lang
sehlten die Kartoffeln, und wir essen sie doch gar zu
gern. Frisches Fleisch, außer dem der Hühner, ist
immer eine Delikatesse. Solches hatten wir heute nach
etwa 14 Tagen endlich wieder einmal. Büchsenfleisch
kommt sehr theuer, und leider will Zunge und der-
gleichen den Patienten nicht immer schmecken. Vorige
Woche hatten wir vier Spanier und eine Missions-
frau mit ihrem kleinen Kinde im Hospital. Erstere
sprachen nicht Englisch und Französisch und machten
dadurch viel Unruhe im Hause. Jetzt ist nur noch
ein spanischer Offizier im Hause."“
Dandel Antwerpens im Jahre 1895.
Elfenbein. Der Antwerpener Markt hat wie-
derum einen weiteren Aufschwung genommen und
nunmehr sogar London, den bisher wichtigsten Platz
für diesen Artilel, überflügelt. Denn während in
London 269 500 kg Elfenbein zum Verkauf ge-
langten, wurden in Antwerpen 274 500 kg zum
Verkauf gestellt. Das Ende 1894 70 000 kg be-
tragende Lager hat sich während des Berlchtsjahres
um 96 000 kg vermehrt und betrug Ende 1895
166 O00 kg. Die Lage des Antwerpener Elfen-
beinmarktes ist aus drn nachstehenden Tabelle er-
sichtlich:
Jahr: Einfuhr: Verkauf:
1888 6 400 kg 6 400 kg
1889 46 600 = 46 700
1890 77500 77500 --
1891 59 500 59 500 =
1892 118 000 = 118 000
1893 224 000 = 224 000
1894 264 500 186 000
1895 362 000 274500 =
Die in Antwerpen zum Verkauf gelangten
274 500 kg stammten mit Ausnahme von 2000 kg,
die vom Niger kamen, ausschließlich vom Kongo.
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Gerbstoffe. An afrikanischen Rinden (garo-
nille) gingen 1 600 000 kg gegen. 1 900 000 im
Jahre 1894 ein. Die Preise schwankten je nach der
Qualität zwischen 18 und 20 Frcs. für 100 kg.
Kautschuk. Die Einfuhr von Kautschuk, die
bereits im Jahre 1894 274 580 kg ausmachte, hat
sich 1995 um annähernd 100 pCt. gehoben. Der
Fortschritt der Arbeiten an der Kongobahn dürfte
einen weiteren Aufschwung dieses Artikels zur Folge
haben und Antwerpen vielleicht in absehbarer Zeit
zum wichtigsten Stapelplatz für diesen Artikel, soweit
er aus Afrika kommt, auf dem Kontinent machen.
Titter akur.
Post-Handbuch für die Geschäftswelt. Unter
Benutzung amtlicher Quellen herausgegeben von
H. Hettler. VII. Fahraan. Stuttgart 1897.
Richard Hahn. 1,20.
Das praktische Nachschlagebuch, welches pünktlich
für das neue Jahr erschienen ist, kann wie die frü-
heren Jahrgänge als zuverlässige Auskunftsquelle
bestens empfohlen werden.
Treu: Jahrbuch der Zoll= und indirekten Steuer-
verwaltungen des Deutschen Reiches für 1897.
XII. Folge. Rostock. Stillersche Hof= und
Universitätsbuchhandlung.
Die Umschau. Ucbersicht über die Fortschritte und
Bewegungen auf dem Gesammtgebiet der Wissen-
schaft, Technik, Litteratur und Kunst. Heraus-
gegeben von Dr. J. H. Bechhold. ürser Jahrgang.
Frankfurt a. M. 1897. H. Bechho
Die Zeitschrift erstrebt auf wiss hholdiuzen und
technischem Gebiet ähnliche Ziele wie das „Echo“ auf
politischem und unterhaltendem. Sie dürfte sich zu
einem sehr nützlichen Nochschlagewerk entwickeln.
Heinrich Rocholl: Deutsches Volk, gedenke deines
großen Kaisers! Charakter= und Lebensbild Kaiser
Wilhelms I. Hannover. Karl Mayer.
D. Haek: Die Kunst, die holländische Sprache durch
Selbstunterricht sich anzueignen. Lehrbuch der
niederländischen Sprache. Zweite, verbesserte Auf-
lage. A. Hartlebens Verlag in Wien, Pest
und Leipzig. 13 Bog. 8½. Eleg. 2 Ml.
Das kleine. Handbuch, weichssg 2 solchen
Anklang gefunden hat, daß es binnen Kurzem in
zweiter Auflage erscheinen konnte, dürfte den An-
siedlern und Beamten in Südwestafrika gute Dienste
leisten.
Die Verkehrs= und Handels-
Frankfurt a. O.
r. Hans Wagner:
DaHan in. Deutsch-Ostafrika.
Hugo Andres & Co.