Full text: Deutsches Kolonialblatt. VIII. Jahrgang, 1897. (8)

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räuberischen Hottentotten Zusammenstöße stattgefunden, 
bei denen die Truppe folgende Verluste erlitten hat: 
1. am 5. Juli: todt: Gefreiter Serafin und 
Reiter Reuter; 
2. am 2. August: todt: Sekondlientenant v. Alt- 
rock, Reiter Ewest; schwer verwundet: Se- 
kondlieutenant Helm, Reiter Seufert, Reiter 
Ammersinn sowie ein Eingeborener. 
RAus dem Pereiche der Missionen und 
der Mnkisklaverei-Bewegung. 
Missionar Riechmann von der Rheinischen 
Missionsgesellschaft hat eine neue Filiale bei dem 
Kapitän der Topnaar-Hottentotten, Jan Uichamab 
in Zesfontein, 70 Fahrstunden von seiner Station 
Franzfontein entfernt, angelegt; Nikodemus Kido 
wurde dort als Lehrer stationirt. " 
  
Am 8. Juli sind die Missionare Nauhaus und 
Schumann von der Berliner evangelischen Missions- 
gesellschaft aus Jkombe am Nordende des Nyassa in 
der Heimath angelangt. 
Wie die „Kirchlichen Mittheilungen aus Nord- 
Amerika, Australien und Neu-Guinea“ melden, hat 
Missionskandidat Held am 21. September von Genua 
aus die Reise nach Neu-Guinea angetreten. Zugleich 
mit ihm sollte die Braut des Missionars Hoh, 
Fräulein Else Fritz aus Regensburg, die bisher als 
Gehülfin im Dettelsauer Magdalenium beschäftigt 
war, dorthin abreisen; eine welbliche Kraft soll in 
Simbang durchaus nothwendig sein. 
  
Dem Jahresbericht über das Missionswerk der 
Brüdergemeinde vom Juli 1896 bis Juli 1697 
entnehmen wir Folgendes: 
Deutsch-Ostafrika (Nyassagebiet). Unsere herz- 
liche Theilnahme erweckte der Heimgang unserer ver- 
heiratheten Schwester Häfner, geb. Jepsen. Am 
7. Februar d. Is. ist der Erstling auf dieser Mission 
getauft worden. Seitdem sind noch einige gefolgt 
und eine Anzahl stehen im Taufunterricht. « 
Da Missionar Häfner nach dem Heimgang 
seiner Frau nicht allein in Ipiana bleiben konnte, 
so ist Missionar Meyer mit seiner Familie dahin 
gezogen, während Missionar Häfner dem Missionar 
Bachmann zur Hülfe nach Rungue versetzt worden 
ist. In Rutenganio hat Missionar Bachmann den 
Bau der Station ziemlich vollendet. 
Fraglich ist die Zukunft der Station Utengule. 
Auf Veranlassung der deutschen Beamten hat Merere 
Utengule verlassen; noch ist aber nicht sicher, ob er 
mit seinem Stamm, den Sango, seine alte Haupt- 
stadt wieder besetzen oder wo anders sich ansiedeln 
will. Vielleicht werden die bisher von ihm unter- 
drückten Sasua nun in Utengule sich wieder festsetzen 
  
können. Wir wünschen sehr, diese Station aufrecht 
erhalten zu können, sind uns aber darüber noch nicht 
klar, ob wir auch dem Merere an seinen neuen 
Wohnort folgen können und sollen. 
Wie unseren Missionsfreunden seinerzeit mit- 
getheilt worden ist, hat die Brüdergemeinde auf die 
Bitte der London Missionary Sociely hin die Station 
in Urambo in Unyamwesi, von jener Gesellschaft 
angelegt, übernommen. Es sind drei Brüder dahin 
berufen worden. 
Wie die „Mariemonatshefte“ melden, hat die 
Mission vom heiligen Herzen Jesu eine neue Station 
zu Wunamärita in der Landschaft Baining (Nord- 
westecke der Gazellehalbinsel auf Neupommern) ge- 
gründet. P. Rascher leitete die ersten Arbeiten 
zum Bau eines Haufes. 
Wie die „Missionsblätter"“ melden, sind die 
Grenzen der apostolischen Präfektur Südsansibar 
durch Dekret der Propaganda in der Weise erweitert 
worden, daß sie mit den Grenzen der deutschen Be- 
sitzungen im Süden gegen die portugiesischen Be- 
sitzungen zusammenfallen; demnach ist der Präfektur 
ein doppeltes Gebiet hinzugefügt. Das eine ist die 
Landschaft Magwangwara, im Westen begrenzt vom 
Nyassasee, im Norden vom 10. Grad südl. Br., im 
Osten von einer geraden Linie vom ebengenannten 
10. Grad bei Mesule bis zur Mündung des Flusses 
Lujenda in den Fluß Rovuma, im Süden von der 
gegenwärtigen Grenze der deutschen und portugie- 
sischen Besitzungen. Das andere Gebiet an der 
Mündung des Flusses Rovuma dehnt sich zwischen 
diesem Flusse, dem Meere bis zum Kap Delgado 
und dem Breitengrad, der dieses Vorgebirge berührt, 
bis zum Rovuma aus. 
Schwester M. Viola von der St. Benediktus- 
mission schreibt aus Dar-zes-Saläm an die „Missions- 
blätter“ unter dem 2. Junk d. Is. Folgendes: 
„Durch die Güte der Kaiserlichen Regierung 
wurde uns ein sehr großes, fruchtbares Stück Land 
zum Kultiviren übergeben. Unter Aussicht einer 
Schwester legen unsere Kinder dort Wege au, roden 
die Wildniß aus, pflanzen afrikanisches Gemüse und 
Kokosnüsse. In einem wasserreichen Thal gedeiht 
auch europälsches Gemüse, das in Afrika sehr geschätzt 
ist. Es gehen täglich so 20 Kinder auf die Pflau- 
zung, welche von der Schule frei sind; außerdem ist 
wöchentlich ein schulfreier Tag, wo sämmtliche hinaus 
dürfen. Auf dem neuen Grundbesitz siedeln sich auch 
andere Schwarze an, welche Christen werden wollen. 
Mit der Zeit wird es ein großes Christendorf geben, 
das schön an der breiten Pugustraße gelegen ist.“ 
Nach den „Kirchlichen Mittheilungen aus Neu- 
Guinea“ haben die jungen Leute aus einer Ortschaft, 
Namens Qualasam, welche auf der zur Zeit von 
den drei Missionaren Pfalzer, Hoh und Zwanzger 
 
	        
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