Goldene Medaille jür Aansen.
Der Rath der Royal Geographical Society be-
schloß, wie das Londoner „Geographische Journal-
berichtet, Dr. Nansen für seine Polarexpedition
1893— 96 eine besondere Goldene Medaille zu ver-
leihen. Dieselbe Medaille in Silber erhalten
Nansens wissenschaftliche Begleiter: Kapitän
Sverdrup, Lieut. Scott-Hansen, Lieut. Johan-
sen und Dr. Blessing; die Medaille in Bronze
wird den übrigen acht Mitgliedern von Nansens
Expedition zugestellt. Die Uebergabe der Medaille
wird Anfang Februar stattfinden, zu welcher Zeit
ansen mit dem Manuskripte zu seinem hier be-
reits erwähnten Werke „In Nacht und Eis"“,
fertig zu sein hofft.
Ueber die Lage des Elfenbeinhandels
berlchtet die Firma Heinr. Ad. Meyer in Hamburg
Folgendes:
Die seit dem Jahre 1894 eingetretene, langsam
fortschreitende Besserung des Elsenbeinmarktes wurde
im laufenden Jahre durch die fehlende Nachfrage
Indiens und die ungewöhnlich kleinen Bezüge
Amerikas stark gehemmt. Alle Anzeichen deuten
iedoch darauf hin, daß das nächste Jahr diese Hem-
mung wieder einholen und möglicherweise wieder
hohe Rohmaterialpreise bringen wird.
Das Angebot in den Auktionen betrug während
der letzten Jahre:
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Die kleineren Quantitäten, aus Bornu und Wadai
stammend, ließen in Europa keine Rechnung mehr;
der lange Wüstentransport war zu kostspielig im
Verhältniß der niedrigen Preise für geringe Waare.
Das importirte Quantum betrug:
1891 1892 1893
61 000 kg 43 000 kcg 45 000 kg
1894 1895 1896
87 000 kg 53 000 kg 32 000 kg
Deutsch-Ostafrika, Mozambique und Bom-
bay. Die in letzter Zeit sehr verkleinerten Zufuhren
des deutsch-ostafrikanischen Schutzgebietes haben sich
in diesem Jahre so ziemlich auf dem vorhergehenden
fünfiährigen Durchschnitt erhalten, doch scheint jetzt
eine weitere Abnahme leider sicher, da sich so leicht
kein Ersatz für einen Mann wie Stokes findet, die
Elefanten recht selten und mißtrauisch geworden und
auch das Bombardement Sansibars, des Haupt-
und Bankplatzes des ganzen Elfenbeinhandels Ost-
afrikas, die arabischen Karawanenführer nicht zu
weiteren Unternehmungen aufmuntern wird.
Die Verschiffungen nach England umfaßten:
1891 1893
148 Ooo kg 125 doo kg 86 000 kg
1894 1895 1896
129 doo tg 93 000 kg 101 00 kg
Die direlten Verschiffungen nach Hamburg zeigen
eine kleine Zunahme, wogegen solche nach Amerika
weiter erheblich zurückgegangen sind.
Liverpool. London. Antwerpen.
1893 # 18004 1205 I llscss 1293 1004 1005 1900 1888 1864 . 138 E
kg 4688 g
Januor 1900 15 oo 128500, 16H00 10 00 85 oo 98300 6 S0o 37000 6000/ 5 00
April 21 000, 18 16 00|15000| 83.000 102 000 86 000| 76.000 48 000 80 66 000
Jull 20 000, 13 000 150000/13000|81.000. 84 000, 65 000) 66 000| 62 000 43 000, 61 000 52000
diiober 12000 16 0004 14000 12 0001 92 000 102 000 95000/ 86 000) 07 000 a doõ i doð 60 %
Total 69 000, 60 000. 57 000 56 000/ 359 000. 376 000, 344 000, 284 000| 221 000, 184 000. 272 000.243 000
Totalangebot Verkauft wurden Unverkauft geblieben
1003 1 1894 1 18°5 1 1506 1903 154 1295 1006 4 1894 1895 1896
« I i . « ksk
Januar-. . Rath 1388600l 170Z00 148500 MOJOQ 122302 144300i 139000 NZOOl 166005 LSZOOE 9
April .. ... 152 000. 170 000, 182 000.— 156 000 126 000 138 000 170 000 134 000|] 27000, 32 00°0 12 000% 22000
Juti. . i
Oktober . 171 000 172 o000 180 000 158 000| 150 000/164 000 174 000. 153 0001 21000 8000. 6000 5000
Total 649 000 620 000 673 000 583 000| 563 000 550 000. 613656540 660| 55 566 70 000 54000 5665
Für das Jahr 1897 sind die Auktionen, wie
folgt, bestimmt:
in Liverpool auf den 19. Januar, 20. April,
20. Juli, 19. Oktober; -
in London auf den 26. Januar, 27. April,
27. Juli, 21. Oltober: ·
in Antwerpen auf den 2. Februar, 4. Mai,
3. August, 2. November.
Der Sudan lieferte 1896, wie erwartet, ein
ungewöhnlich kleines Quantum, denn die Mahdisten
haben schon seit Jahren den größten Theil des vor-
gefundenen Elfenbeins heimlich zur Küste vertauscht.
Für weiche schwere Sorten erlitten die Preise
in London einen Abschlag von elwa 10 pEt., was
den Vorkäufern an der Küste abermals einen erheb-
lichen Verlust brachte.
Von Benguella wurden via Lissabon etwa
11 000 Kg nach England verschifft, die sich, ihrer
geringeren Qualität entsprechend, nicht ungünstig
verkauften. "
Kongogeb iet. Die diesjährigen Zufuhren und
Auktionsverkäufe zeigen auch hier noch keinen so großen
Abfall, doch war die Qualität durchgängig geringer
und aus ungewöhnlich vielen kleinen Zähnen bestehend.