80 chm Frachtmaß und etwa 60 chm Nettover-
kaufsmaß.
Die Gesammtzahl der in Stephansort und auf
den Nebenstationen Erima, Friedrich Wilhelmshafen
und Constantinhafen beschäftigten, im längeren Ver-
tragsverhältniß stehenden farbigen Arbeiter betrug am
31. Juli 926 und zwar Chinesen 167, Javanen 159,
javanische Frauen 105, Melanesen 495.
Dagegen ist den Arbeitskräften ein willkommener
und möglicherweise bedeutungsvoller Zuwachs dadurch
entstanden, daß Melanefen nach Beendigung ihrer
Dienstverträge sich mit ihren Familien in der Nähe
der Pflanzungen, insbesondere von Erimahafen,
wohnlich niedergelassen haben und gegen einen mäßi-
gen Tagelohn auf den Stationen und Pflanzungen
arbeiten. Hütten und Nahrungsmittel beschaffen sie
sich selbst. Es waren ihrer im März d. Is. 23
Männer und 21 Weiber. Von Interesse ist auch
der Personenstand der an der Astrolabebai ansässig
gewordenen Chinesen und Javanen. Von den ersteren
waren im Januar d. Is. 5 selbständige Unternehmer,
welche 47 Chinesen beschäftigten und von denen 2 die
Kadehs führten, während die übrigen Gärtnerei,
Schweine= und Geflügelzucht betrieben. Daneben
waren noch 31 freie Chinesen als Handwerker und
Diener beschästigt. Von Javanen ohne Dienstvertrag
waren 20 männlichen und 27 weiblichen Geschlechts,
darunter 22 Kinder unter 14 Jahren, vorhanden.
Die Erwachsenen sind Diener, Waschleute oder arbeiten
gegen Tagelohn in der Pflanzung.
Der Viehstand betrug im Juli 1897: in Stephans-
ort an Rindvieh 140, in Friedrich Wilhelmshafen
26 Stück.
In Berlinhafen ließ die Kompagnie den Unter-
nehmungen des Ansiedlers L. Kärnbach, ihres frü-
heren Beamten, welcher im Jahre 1894 auf Seleo,
Insel Sainson des Berlinhafens, seinen Wohnsitz als
Händler genommen hatte, volle Unterstützung zu Theil
werden, in dem Bestreben, einer in diesem günstig
gelegenen Theil des Schutgebietes begründeten An-
siedelung zum Aufblühen zu verhelfen. Leider starb
Herr L. Kärnbach am 1. Februar 1897. Mtt seinen
Erben ist ein Abkommen getroffen worden, kraft
dessen die Niederlassung in den Besitz der Neu-
Gumea-Kompagnie übergegangen ist. (Stations-
vorsteher Lücker.)
Im Lemiengdistrikt wurden bereits zu Lalliep
und Wokau zwei Handelsstationen eingerichtet. Weitere
Handelsniederlassungen sind für den Platz Cham und
auf den Inseln Tarawai und Valies in Aussicht
genommen. Der Stationsvorsteher hofft, Arbeiter
aus diesen Distrikten für die Kompagnie zu gewinnen.
Im Bismarck-Archipel ist die Verwaltung der
Station Herbertshöhe und die Leitung der Pflanzung
(unter Herrn Geißler) vereinigt; Station und
Pflanzung bilden eine selbständige Niederlassung unter
der Benennung „Administration der Neu-Guinea-
Kompagnie in Herbertshöhe"“. Um die Geschäfts-
führung zu vereinfachen und zu beschleunigen, ist die
140
Administration in einer Reihe von Beziehungen in
unmittelbare Verbindung zur Direktion gesetzt. Die
von der Landeshoheit abhängige staatliche Verwaltung
wird von dem Kaiserlichen Richter Dr. Hahl mit den
von der Kompagnie gestellten Hülfsbeamten geführt.
Stand der Pflanzung. Ende Oktober 1897
waren 50 2½ ha bepflanzt. Davon waren:
Kokospalmenpflanzung ohne Baumwolle
altes Baumwolleland, ausgerodet bis
zum 1. August.. . . . . 34
Liberiakaffeepflanzung... . 12
Kapokpflanzuiug 20
Baumwollpflanzung. . 431
Außerdem wurden Mais, Yams und Taro gezogen.
Die erstaufgeführten 5 1/ ha haben bereits tra-
gende Palmen, von denen am 1. November 3532 kg
Kopra versandtsertig waren. Der Bestand an Kokos-
palmen ist von 37 100 auf 46 200 gestiegen.
Viehbestand: 5 Pferde, 35 Häupter Zuchtvieh
und 8 Zugochsen, 16 Stück Schwarzvieh.
Ernte. Die erste Ernte (Mai bis Juli 1897)
hat den Erwartungen nicht entsprochen. Das Wetter
war monatelang trübe, stürmisch und regnerisch. Der
Ertrag der ersten Ernte war dementsprechend klein
und auch die Qualität hatte unter dem Einfluß des
Regens gelitten. Die gesammte erste Ernte ist nach
Liverpool verschifft und beträgt 42 Ballen oder
14 780 Pfund. Ueber den Ausfall der zweiten Ernte
lauten die Nachrichten etwas günstiger.
Arbeiter. An Arbeitern waren Ende Oktober
1897 vorhanden: 1 Chinese, 1 Javane, 556 Mela-
nesen; außerdem wurden von der Administration
55 Farbige beschäftigt, welche in keinem festen Ver-
tragsverhältniß zur Kompagnie standen.
Schifffahrt.
Der Dampfer „Stettin“ des Norddeutschen Lloyd
versieht fortgesetzt in achtwöchigem Turnus den Dienst
in der Neu-Guinea.-Linie zwischen Singapore und
dem Schutzgebiet. Auf der Ausreise sowohl wie auf
der Rückreise wird neuerdings auch Makassar ange-
laufen und zwar in der Reihenfolge zwischen Batavia
und Berlinhafen bezw. umgekehrt.
An Stelle des in Sydney im Oktober 1896 ver-
kausten Dampfers „Mabel“ hat die Kompagnie einen
neuen Dampfer „Johann Albrecht“ auf der Werst
des „Bremer Vulkan“, Schiffbau und Maschinen-
fabrik zu Vegesack, erbauen lassen.
Nach einem vom Kapitän des Dampfers „Stettin"
eingegangenen Telegramm ist der „Johann Albrecht"
am 21. November bei Kap Croisilles (nur 30 See-
meilen von Friedrich Wilhelmshafen) gesehen worden;
es ist daher anzunehmen, daß er wenige Stun
darauf in Friedrich Wilhelmshafen eingelaufen ist.
Produktion, Handel und Verkehr.
Der Jahresbericht über Kaiser Wilhelmsland für
1896 ist nicht eingegangen. Der kommissarische
Landeshauptmann C. v. Hagen berichtete im Laufe
5 ha,
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