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Vorarbeiten und zur Inangriffnahme des Baues
einer Hafenanlage in Swakopmund“ bewilligt. Längs
der Eisenbahn soll eine Telegraphenleitung von
Swakopmund nach dem Innern geführt werden.
Sehr zu wünschen sei, daß demnächst auch von Wind-
hoek aus nach dem Süden eine Telegraphenlinie zu
Stande kommt, damit nicht nur der Sitz des Gou-
verneurs mit den südlichen Stationen verbunden,
sondern auch durch Verlängerung der Linie über den
Orangefluß der Anschluß an das Telegraphennetz der
Kapkolonie bezw. das atlantische Kabel erreicht und
damit ein durchgehender telegraphischer Verkehr
zwischen Kolonie und Mutterland ermöglicht wird.
Trotz des eine Zeit lang herrschenden schlechten
Gesundheitszustandes und trotz der durch die Rinder-
pest verursachten Verkehrsstockung hat sich die Thätig-
keit der Zweigniederlassung Swakopmund auch im
abgelaufenen Geschäftsjahre befriedigend entwickelt.
Em durch die Beamten der Gesellschaft ausgearbei-
teter Bebauungsplan für Swakopmund erhielt die
Genehmigung der Regierung. Bei dem Fortschreiten
der Bauthätigkeit in Swakopmund sowie auch an
anderen Plätzen des Schutzgebletes, und da die Wohn-
häuser meistens aus Holzbauten bestehen, ist die Ver-
sicherung gegen Brandschaden von großer Wichtigkeit.
Die Hanseatische Feuerversicherungs-Gesellschaft in
Hamburg, deren Vertretung in Deutsch-Südwestafrika
von der Kolonialgesellschaft übernommen ist, hat be-
reits durch deren Vermittelung eine Reihe von Ver-
trägen mit Hauseigenthümern im Schutzgebiete abge-
schlossen, und als im März d. Is. das Gasthaus zur
Stadt Hamburg in Swakopmund gänzlich durch Feuer
vernichtet war, ist der Schaden durch die genannte
Gesellschaft ersetzt worden.
In Lüderitzbucht arbeitet der schon im vorigen
Geschäfstsbericht erwähnte Dampfkondenser in voll-
kommen zufriedenstellender Weise. Er kann in der
Stunde 150 bis 200 Liter Trinkwasser liefern. Zwei
Bassins, welche zusammen 75 000 Lilter fassen, sind
in seiner Nähe hergestellt. Hierdurch ist dem großen
Uebelstand abgeholfen, welcher für den Frachtverkehr
zwischen Lüderitzbucht und dem Innern bisher daraus
entsprang, daß es an der genügenden Menge Wasser
zum Tränken der Zugochsen fehlte. Auch die Lan-
dungsvorrichtungen in Lüderitzbucht bewähren sich.
Dazu hat die South African Territories Limited
bekanntlich im Dezember v. Is. die Erklärung ab-
gegeben, daß sie zum Bau einer Bahn von Lüderitz-
bucht nach Aus entschlossen sei. Nach den Bestimmungen
des betreffenden Vertrages muß mit dem Bahnban
spätestens binnen drei Jahren vom 10. Januar 1898
an begonnen werden und der Betrieb nach Ablauf
von weiteren zwei Jahren mindestens bis Aus oder
Kubub eröffnet sein, widrigenfalls der Vertrag erlischt.
„Unsererseits kann nur dringend gewünscht werden,
daß es der South African Territories gelmmgen möge,
ihren Verpflichtungen rechtzeitig nachzukommen, weil
andererseits die Hoffnung auf eine wesentliche Ver-
besserung der Verbindung zwischen Lüderitzbucht und
dem Innern unter den hier vorliegenden besonders
schwierigen Verhältnissen auf unabsehbare Zeit gänz-
lich zerstört wäre.“
Mit der Zunahme der weißen Bevölkerung des
Schutzgebietes hat sich die Unternehmungslust in
neuerer Zeit wieder mehr dem Bergbau zugewandt.
Verschiedene Gesuche um die Ertheilung der Schürf-
erlaubniß sind erfüllt worden. Für den Schürsschein
ist eine mäßige Gebühr zu entrichten. Dem Inhaber
wird für den Fall, daß er einen Fund macht, das
Recht auf Abbau eines Feldes von bestimmter Größe
gewährt, ohne daß er dafür Gebühren oder Abgaben
irgend welcher Art an die Gesellschaft zu entrichten
braucht. Außer diesem Felde kann sich der Finder
noch neun weitere Felder von gleicher Größe im Zu-
sammenhange mit der Fundstelle auswählen, für deren
Abbau er gewisse Abgaben zu zahlen hat.
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Rus dem PBereiche der Wisstonen und
der Ankisklavrrei-Bewegung.
Dem 83. Jahresbericht der Baseler Missions-
gesellschaft (für 1897) entnehmen wir Folgendes:
In Kameruns) hatten wir den Tod eines
wackeren Bruders, D. Hermann, zu beklagen, der
den Anfang auf der neuen Station Edie hätte
machen sollen. Dazu kamen schwere Krankheits-
stürme über manche unserer Brüder und Schwestern.
Dabei aber dürfen wir uns über einen schönen Fort-
gang der Mission freuen. Derselbe stellt sich nicht
nur dar in den über 400 Heidentaufen, durch welche
sich die Zahl unserer Christen fast um ein Drittel
vermehrt hat, sondern auch in einer Reihe von
Siegen über den Götendienst. In zwölf Orten des
Stationsgebietes Bombo lieferten die Leute die
Götzen und den ganzen zur Ausübung des Götzen-
dienstes dienenden Kram aus und gestatteten, daß
Alles dem Feuer übergeben würde, soweit es nicht
als Siegestrophäe nach Basel geschickt wurde. Auch
an mehreren Orten des Abolaondes geschah die Aus-
lieferung des Götzenkrams unter großer Erregung
der Bevölkerung. Mit solchen rasch und unter
Ausnützung günstiger Umstände errungenen Siegen
ist freilich das Heidenthum nicht überwunden. In
dieser Beziehung hat man in Lobethal schmerzliche
Erfahrungen gemacht. Dort waren schon vor Jahren
heidnische Gebräuche abgestellt worden. Jetzt wird
von einem Wiederaufblühen des Fetischdienstes be-
richtet, besonders durch erschreckliche Zunahme der
sogenannten Nyandos, das sind Tänze von Weibern.
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*) Personalveränderungen: Gestorben ist Br. Her-
mann. Heimgekehrt sind Geschw. Scholten, Br. N. Lauf-
fer, Walker, Basedow, Frau Stolz. Ausgesandt
Geschw. Dietrich (früher auf der Goldoküstel, Keller
(Br. Kekler hat sich wieder verheirathet mit Frl. Lydia
Schnetzer), Schuler (wieder verheirathet mit Frl. Klara
Riehm), Stolz und die Brüder Lorch, Schwarz,
Schmid, Maier, Gutekunst.