Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

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Um die Differenz zwischen der Waareneinfuhr 
und Ausfuhr auszugleichen, haben die südafrikanischen 
Banlen angefangen, einen Theil des in den letzten 
Jahren massenhaft zugeströmten Geldes nach Europa; 
zurückzuschicken. 
Der angegebene Gesammtwerth der Waareneinfuhr 
umfaßt sowohl die im Zollverschluß (bond) verblie- 
benen als die zum Verbrauch bestimmten und ver- 
zollten Güter (entries for consumption). Hin- 
sichtlich der Vertheilung der letzteren Güter auf die 
betheiligten Gebiete Südafrikas unterscheidet die 
amtliche Statistik zwischen Waaren, die be- 
stimmt sind: 
"„ 
# 
. 
  
a) für das Gebiet des südafrikanischen Zollvereins 
(Kapkolonie, Betschuanaland und Betschuanaland- 
Protektorat, Basutoland und Oranje-Freistaat); 
b) für die Südafrikanische Republik und das übrige 
afrikanische Zollausland. 
Ueber die letztere Kategorie von Waaren sind 
statistische Angaben jedoch nur insoweit erhältlich, als 
ein Nachlaß (rebate) von dem Einfuhrzoll der Kap- 
kolonie gewährt wird. Hingegen fehlen die Angaben 
über zollfreie Güter und solche, die keinen Nachlaß 
erhalten. 
Hiernach stellt sich die Vertheilung in den drei 
letzten Jahren folgendermaßen: 
  
— 
— —— —.. — —— — 
  
  
Zollausland ö3 
· Betschuana- 
a land und 
Transvaal Andere Im Betschuana- 
Gebiete Ganzen land-Pro- 
. · tektorat 
  
  
  
— ————„ —ffl— — 
  
  
  
Zollintand, 
Gesammt- 
Basutoland Dranje- ¶ sap— Im Verbrauch 
Freistaat kolonies), Ganzen 
  
— — — 
Werth: Pfund Sterling 
—— — 
  
  
160% %3 804 61 548 3635442 338 860 
1665.55f5142 210 697 5766 83393 146207 
13865 5939663 292382 623202532606 
  
  
38331 637401 6297403 7 11199874740 
40570 66716 6491 186 736437913121218 
6 32/6812 8 111224 10083 P46315 5#9 
Auch nach dieser Ausstellung, die sich bei größerer erheblich verstärkt und 50 pCt. der Gesammteinfuhr 
Genauigkeit noch ungünstiger für die Kapkolonie ge- 
stolten würde, hat die letztere im Durchschnitt nicht 
mehr als rund 55 pCt. ihrer Einfuhr selbst verbraucht. 
Unter den Häfen der Kapkolonie hat Port Eli- 
zobeth seine führende Stellung im Berichtsjahre noch 
vermittelt. Die nachstehende Zusammenstellung, die 
auch für Kapstadt einen erheblichen Zuwachs auf- 
weist, zeigt die Vertheilung der Zufuhr auf die ver- 
schiedenen Einfuhrstellen in den letzten fünf Jahren: 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
1892 1893 1894 1895 1896 
Hafen -- ' 
- Werth: Pfund Sterling 
I 
CaptTown.............................. 2263 807 2907586 2870 611 3155 834 4211 579 
Port Nollobhtttt 27781 9847 24 715 21 847 36 007 
Simons Ton -......... 4441 5295 5u052 3552 3998 
Mossel GVoy -............. 152955 199 321 162253 172 020 197 783 
Knyhnaa . 6261 7119 8116 7745 12024 
Port Elizabttttt) 3919203 4995 419 5193169 6624 420 8 180 554 
Port Alfreeeee 3426 1228 782 223 2649 
East Londdn 1 530576 2259283 2343 425 2911850 3 417 302 
d# Vobns Niver Territon 379 1 264 5241 6013 9354 
mberten Z 
Andere Inlandstationen: 1 125 473 . "23241 13476 217714 244299 
Zusammen.. 8408 566 10 478 603 10 1744% 13 121 218 18315549 
Die durch Trockenheit und die Heuschreckenplage 
des Jahres 1895 veranlaßten schlechten Ernten?7) 
haben eine bedeutende Zunahme der Einfuhr an Brot- 
seoffen zur Folge gehabt. Die Weizeneinfuhr ist um 
beinahe 200 pCt. (1895 170 000 Pfd. Sterl., 1896 
475 000 Pfd. Sterl.) gestiegen. Mais. mit dem die 
Kolonie sich bisher ausreichend selbst versorgte, ist im 
  
  
bezogen worden. Im Ganzen sind 501.000 Pfd. 
Sterl. oder etwa 280 pCt. an Brotstoffen mehr 
eingeführt worden als im Vorjahre. 
Diese außergewöhnlichen Zahlen werden beim 
Eintritt besserer Ernten einen Rückgang erfahren. 
Die Thatsache bleibt jedoch bestehen, daß die ackerbau- 
treibende Bevölkerung der Kolonie die Brotversorgung 
Werthe von 130 000 Pfd. Sterl. aus dem Auslande der seit Entdeckung der Goldfelder erheblich gewach- 
5) Einschließlich zollfreier Güter für andere Gebiete des Zollvereins. 
Im Berichtsjahre betrug der Rückgang der Weizenernte etwa 15 pCt. gegen 1895, 30 pECt. gegen 1894, 
der der Maisernte 40 pCt. und 60 pEt. gegen die Vorjahre.
	        
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