Auch Gras für die Pferde wurde in den Ästen der
Bäume aufbewahrt vorgefunden und war stets reichlich
und in gutem Zustande, meist in Zöpfen gedreht,
vorhanden.
Der Nachmittag wurde mit vergeblichen Ver-
suchen verbracht, Unterhandlungen mit den auf einer
Entfernung von etwa 500 m um uns herumsitzenden
Musgus, meist ihre kleinen Pferde neben sich, anzu-
waüpfen. Auch am andern Usfer saßen die betreffen-
den Späher auf der Spitze der Häuser, unser Tun
und Treiben scharf im Auge haltend. Dahinter sah
man dann die Gehöfte sich wieder allmählich beleben,
und auch das entfernte Brüllen von Kühen zeigte
an, daß einzelne Herden an ihre gewöhnten Schlaf-
blätze zurückkehrten. Einige Töpfe Bier wurden
geschickt und fortwährend versprochen, zu kommen,
aber außer einem schon recht betagten Mann aus
Marakei war anscheinend niemand zum Erscheinen
geneigt. Machte man selbst den Versuch, hinüber-
zugehen, dann schwang sich alles auf die Pferde, und
bhelbe Bi Füacht begann wie am heutigen
rgen. o hieß es denn, an
Kuoen9 diesem Tage noch
Am Nachmittag erschienen unerwartet fran ösische
Holdaten= or 4 nrem Saahllann aene siche
amy fuhren und kurze Nachrichten
nach Kusseri mimahmen. hrlchten von uns
Am nächsten Tage erkannte ich, daß irgend ein
Zwang auf die sich völlig zörich. D verzesltenven
usgus ausgeübt werden müßte, und es wurden
zu dem Zwecke sämtliche Reiter der Expedition —
es waren acht — unter Oberleutnant Sandrock aus-
edandt, um eine jener soeben mit Gebrüll davon-
3ehenden Kuhherden einzufangen. Der Handstreich
gelang auch vollkommen, was von großem Nutzen
gewesen ist. Gerade bei den Musgus, die kein
aeres Gesetz kennen wie rohe Kraft, ist es äußerst
Acchtig, im geeigneten Moment zu zeigen, welche
achtmittel man zur Verfügung hat, um gewaltsam
8 erzwingen, was freiwillig nicht geboten wird.
ber Zweck der Unternehmung sollte sich auch voll-
mumen rechtfertigen. Die nötigen Vorbereitungen
#er gesicherten Unterbringung der Herde waren kaum
mrendet, als auch schon der alte Herr aus Marckei
un einigen Biertöpfen, anscheinend zum Versöhnungs-
unn e, erschien, für das Geschehene um Entschuldigung
* um Rückgabe der Kuhherde bat. Dieselbe wurde
ach. unter Hinweis auf die Bedeutungslosigkeit des
N en Zwischenfalls zugesichert, wenn am nächsten
hmittg bee Hroße von Tsulek, Keikei, Katana,
7 n i
anbhren erel um eia zu mir kommen und mich
Am Nachmittag des 18. Februar traf die Nach-
nact aus Kusseri ein, daß Leutnant kwtrr allein sunt
n nf Soldaten der Expeditlon folgen werde, da Un-
roofter Stamm krankheitshalber in Dikoa zurück-
* ieben set. Ich entschloß mich, Leutnant Kund
Tsulek zu erwarten, und hielt ein längeres Ver-
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weilen umsomehr für angebracht, da ich hier erst
unbedingt festen Fuß gefaßt haben mußte.
Am nächsten Morgen forderte ich auch das
andere Ufer zum Erscheinen bel der Versammlung
auf, nachdem ich mit zwel Soldaten und Dolmetscher
im Faltboot übergesetzt war, was nach einigen
Schwierigkeiten bei der großen Scheu auch zugesagt
wurde.
Am 19. Februar nachmittags versammelten sich
vor meinem Zelt von allen Seiten gegen 600 bis
800 Musgus, denen ich in Kürze die Neuerung der
Verhältnisse klar machte, und ihnen ihre Pflichten
und ihre Rechte vorhielt. Gegenseitige Aussprache
— jede Landschaft hatte sich anscheinend ihren Sprecher
gewählt — führte mich dann noch zu der Forderung,
daß sie unbedingt ein Oberhaupt in jedem ihrer Orte
wählen müßten, mit dem ich bezw. zukünftige Posten
in Verbindung treten könnten, was auch für die
nächsten Tage in Aussicht gestellt wurde. Da sie
mich dann noch baten, ihnen einiges von den vielen
Sachen zu zeigen, die ihr Erstaunen erregte, so
wurde ihnen gezeigt und erklärt, was irgendwie
von Interesse sein konnte. Alle Einrichtungen des
Zeltes, das Zusammensetzen des Faltbootes, das
Spielen des Grammophons erregten ihr größtes
Staunen, und als wohlweislich als Schlußeffekt eine
Mauserpistole in Aktion vorgeführt wurde, konnte
ich die Versammlung wegen Mangel an Beteiligung
als aufgelöst betrachten.
Am nächsten Tage schon traf Leutnant Kund ein,
dessen Träger, durch Soldaten bis Musgum eskortiert,
am 21. Februar zurückgesandt wurden.
Am 22. trafen nochmals größere Abordnungen
der Musgus ein und führten mir gewisse Aus-
erwählte vor, die sie zu ihren Ortsältesten ernannt
wissen wollten. Unter einem gewissen Zeremoniell
und Handschlag sowie elnem kleinen Bestätigungs-
schreiben wurden Rkeijeranda von Keikei, Szezar
von Gooi, Allan von Dukoij, Aidilopel von Ma-
rakel, Szeukauman von Tsulek als Stammeshäupt-
linge eingesett und mit einem kleinen Geschenk
edacht.
Hiermit konnte ich meine Aufgabe in diesem
Telle vorläufig für gelöst betrachten und entschloß
mich daher, am nächsten Morgen weiter zu mar-
schieren. Am Nachmittag wurde zu großer Freude
aller die Kuhherde, bis auf einen kleinen Abzug an
Schlachtvieh, wieder zurückgegeben.
Am 23. brach die Expedition zum Weltermarsch
auf, hinter sich einen wilden Kampf um die zurück-
gebliebenen Lagerreste zurücklassend. Der Anfang
des Marsches wurde durch eine kleine Eptsode
unterbrochen, die ich der Charakterisierung der Mus-
gus wegen nicht unerwähnt lassen will. Beim Ab-
mausch stellte sich nämlich ein großes Gefolge von
500 bis 600 Musgus, vor allem zu Pferde, ein,
das uns in angemessener Entfernung zu belden Seiten