Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

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Nichtamtlicher Teil. 
Personal · Nachrichten. 
Nachruf. 
Am 18. Januar 1906 verstarb in Valparaiso 
der Ingenieur Alexander Kuhn. 
Am 16. Januar 1853 in St. Pölten (Nieder- 
Ssterreich) geboren, erwarb sich Kuhn seine technische 
Vorbildung im österreichischen Staatsdienst. Durch 
seine beiden in den Jahren 1901 und 1908 inner- 
halb des südwestafrikanischen Schutzgebiets mit bestem 
Erfolge ausgeführten Expeditionen trat er in engere 
Beziehungen zur kolonlalen Arbeit. e erste Expe- 
dition galt der technischen und wirtschaftlichen Prũfung 
der großen Dammprojekte Hatsamas, Marienthal und 
Nauwte; die zweite der wasserwlrtschaftlichen Er- 
sorschung des Flschflußgebiets. Belde Aufgaben löste 
er mit so großem Geschick und so gutem Verständnis 
für die südwestafrikanischen Wirtschofisverhältnisse, 
daß die Kolonial-Abtellung ihn als Leiter der Wasser- 
erschließungsarbelten in Deutsch-- Südwestafrika in 
Aussicht nahm und sich seine Dienste vertraglich 
ficherte. Zu seiner Information unternahm er in 
amtlichem Auftrage eine Studienreise durch die Ver- 
einigten Staaten von Nordamerika, wo er sich mit 
den dortigen Wassererschließungsarbelten bestens ver- 
traut machte. Nach seiner Rückkehr mußte jedoch 
wegen der kriegerischen Unruhen im Schutzgebiete 
seine Ausreise dorthin bis Juni 1906 verschoben 
werden. Kuhn benutzte diesen Aufschub zu einer im 
Auftrage der Baufirma Hilzmann & Cie. unter- 
nommenen Reise nach Chile. Auf dieser ereilte ihn 
der Tod. 
Die Kolonialverwaltung verliert in dem Dahin- 
geschiedenen einen Mann von seltener Arbeitskraft 
und Tüchtigkeit. Seine wertvollen Arbeiten werden 
für die Erschließung Südwestafrikas von bleibendem 
Nutzen sein und sichern ihm ein ehrenvolles Andenken. 
  
Nachruf. 
Es fiel vom 1. Südwestafrikanischen Feldregiment 
im Geiecht bel Toasis am 17. Dezember 1905 beim 
Angriff auf die Hottentotten der Hauptmann und 
Kompagniechef 
Hellmuth Kliefoth, 
nachdem er schon einmal, am 29. Januar 1904, bei 
Etaneno seln Blut für das füdwestofrikanische Schutz- 
gebiet hergegeben hatee. 
Windhuk, den 5. Januar 1906. 
v. Mühlenfels, 
Oberstleutmant und Kommandeur des 1. Südwest- 
asrlkantschen Feldregiments. 
  
  
Nachruf. 
Es fiel vom 1. Südwestafrikanischen Feldregiment 
am 2. Jannar 1906 bei Gubuoms auf der Ver- 
folgung der Hottentotten der Leutnant 
Kurt Beizel. 
Es ist diesem lebensfrischen, jungen Offizier nur 
kurze Zeit vergönnt gewesen, seine Kräfte für den 
Kampf gegen die Aufständischen einzufetzen. 
Windhuk, den 5. Januar 1906. 
v. Mühlenfels, 
Oberstleutnant und Kommandeur des 1. Südwest- 
afrikanischen Feldregiments. 
Nachruf. 
Am 9. Januar 1906 fiel im Kampfe gegen 
Hottentotten in der Nähe von Alurisfontein der 
Leutnant im 1. Südwestafrikanischen Feldregiment 
Bodo v. Ditfurth. 
Er hat sehr bald, nachdem er den Boden Süd- 
westafrlkas betreten hatte, seine Treue mit dem Tode 
besiegelt. 
Windhuk, den 19. Januar 1906. 
v. Mühlenfels, " 
Oberstleutnant und Kommandeur des 1. Feldregiments. 
  
  
Nachruf. 
Am 5. Januar 1906 verschied auf dem Offizier- 
posten Bascho der Leutnant in der Schutztruppe 
für Kamerun 
Herr Waldemar Lenz 
an den Folgen einer Lebererkrankung. 
Das Offizierkorps verliert in dem Verstorbenen, 
welcher seit 3. April 1905 der Truppe angehörte, 
einen allgemein beliebten Kameraden. 
TTreffliche militärische Eigenschaften und hohes 
Pflichtbewußtsein haben ihm die Anerkennung seiner 
Vorgesetzten und die Achtung seiner Untergebenen 
erworben. 
u Wir werden sein Andenken stets in hohen Ehren 
alten. 
Soppo, den 17. Januar 1906. 
Im Namen der Osfizlere, Sanitätsoffiziere und 
Beamten der Schutztruppe für Kamerun: 
(gez.) Mueller, 
Oberst und Kommandeur. 
  
Nachruf. 
Am 4. Januar d. Is. verstarb in Kuesa-Kamerun 
an Dysenterie der Unteroffizier 
Karl Alfred Barthel 
der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun.
	        
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