Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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der evangelischen Ortsgemeinde benutzt werden 
wird, erhielt die Missionsgesellschaft mehrere nam- 
hafte Beiträge auch von außenstehenden Kreisen. 
So gewährte Ihre Majestät die Kaiserin ein 
Gnadengeschenk zur Beschaffung bunter Fenster. 
Der deutsche evangelische Kirchenausschuß gab 
5000 Mk., der preußische Oberkirchenrat 1000 Mk. 
Die bedeutendste Beihilfe zum Bau aber leisteten 
dentsche Kinder, die durch Pastor Zauleck in 
Bremen 16 781 Mk. als Ertrag einer Sammlung 
überreichen ließen. 
Die Basler Mission läßt für ihre Schulen in 
Kamerun eine revidierte Auflage der Duala- 
Fibel herstellen. Nach dem von ihrem Schul- 
inspektor Dinkelacker gemachten Vorschlag wird 
sie in 15 000 Exemplaren gedruckt. 
In der Kondesprache (Deutsch-Ostafrika) 
wird demnächst zum ersten Male das Neue Testa- 
ment erscheinen. Die letzte Durchsicht des Textes 
besorgt Missionar Nauhaus von der Berliner 
Missionsgesellschaft in Gemeinschaft mit Missionar 
Klautzsch von der Brüdergemeinde. Um die 
Drucklegung soll die Preußische Haupt-Bibelgesell- 
schaft gebeten werden. Es ist die erste größere 
literarische Frucht einer nur fünfzehnjährigen 
Missionstätigkeit unter dem Kondevolke. 
  
Literatur. 
Stabsarzt Dr. Ph. Kuhn: Gesundheitlicher 
Ratgeber für Südwestafrika. Mit Ab- 
bildungen im Text und einer Bildertafel. 1907. 
Verlag von E. S. Mittler & Sohn, Königliche 
Hofbuchhandlung, Berlin S8W., Kochstr. 68/71. 
Preis geb. 3 Mk. 60 Pf. 
Der Verfasser kommt mit diesem Buche dem 
schon oft hervorgehobenen und gewiß von vielen 
Südwestafrikanern empfundenen Bedürfnis nach 
einem eigenen Ratgeber für Südwestafrika ent- 
gegen; bei der Eigenart Südwestafrikas und den 
besonderen Lebensbedingungen daselbst passen ja 
alle bisher erschienenen Ratgeber für die Tropen 
auf dieses Land nur in bedingtem Maße. Einen 
  
besonderen Wert erlangt das Büchlein dadurch, 
daß der Verfasser lange Jahre im Schupgebiet 
tätig war und Land und Leute mit allen Eigen- 
heiten genau kennt. Ausführlich werden die im 
Schutzgebiet vorkommenden Krankheiten nach 
Symptomen, Vorbeugung und Behandlung — 
sofern ärztliche Hilfe nicht erreichbar ist — ge- 
schildert; eingehende Erörterung findet die gerade 
in jüngster Zeit viel ventilierte Frage der Be- 
siedlung des Schutzgebiets mit Lungenschwind- 
süchtigen; das Gebiet der Malaria wird dem 
jetzigen Stande der Wissenschaft entsprechend nach 
Behandlung, Prophylaxe und Bekämpfung er- 
schöpfend besprochen. Aber nicht nur auf das 
rein ärztliche Geviet beschränkt sich der Verfasser, 
sondern er macht auch interessante Angaben über 
die verschiedenen Eingebornenstämme, die Be- 
handlung der Eingebornen, gibt praktische Winke 
für die Ausrüstung und für die Art der Aus- 
führung von Reisen usw. Das Büchlein sei 
darum allen Südwestafrikanern und denen, die 
es werden wollen, warm empfohlen. 
Wie wandere ich nach deutschen Kolonien 
aus? Natgeber für Auswanderungslustige 
von Dr. Oscar Bongard. Berlin, Verlag 
von Wilhelm Süsserott. Preis 60 Pf. 
  
„Die Heldentaten des Dom Christoph da 
Gama in Abessinien.“ Nach dem portu- 
giesischen Berichte des Miguel de Castanhoso 
übersetzt und herausgegeben von Enno Litt- 
mann, odentlicher Professor an der Universität 
Straßburg. Karl Curtius, Buchhandlung, 
Berlin. Preis 3 Mk. 20 Pfo. 
Enno Littmann bietet in dem Buche eine 
treffliche Übersetzung jener Expedition nach 
Abessinien, welche ein christliches Reich nach jahr- 
hundertelangem Kampfe gegen Islam und Heiden- 
tum vom Untergange rettete. Bei dem regen 
Interesse, welches seit Jahren auch im politischen 
Leben für Abessinien herrscht, dürfte diesem Buche 
eine freundliche Aufnahme beschieden sein. 
  
Verkehrs-Nachrichten. 
In Warmbad (Deutsch-Südwestafrika) ist am 5. Juni d. Is. eine Reichs-Telegraphen= 
anstalt für den internationalen Verkehr eröffnet worden. 
Die Worttaxe für Telegramme nach Warmbad ist dieselbe wie für Telegramme nach Windhuk 
und den übrigen Anstalten des Schutzgebiets. 
Sie beträgt zur Zeit 2 Mk. 75 Pf. 
Die Postanstalt in Waterberg (Deutsch-Südwestafrika) ist am 9. Mai aufgehoben worden.
	        
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