Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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die Bauern angeregt werden, diese Pflanze in 
einem größeren Maße anzubauen. 
(Nach einem Bericht des Handelssachverständigen 
bei dem Kais. Generalkonsulat in Kalkutta.) 
Die rumänische Seidenzucht im Jahre 1907. 
Die Zahl der rumänischen Seidenzüchter be- 
trug im Jahre 1907 55 101, die aus 382 kg 
480 g Samen 436 057 kg 556 g Kokons ernteten. 
Zur Nahrung für die Seidenraupen wurden die 
Blätter von 624 820 Maulbeerbäumen gebraucht. 
Seidenraupenzuchten finden sich in Rumänien 
insbesondere in den Distrikten von Ilfov, Doli, 
Mesedintzi, Vlashea, Olt u. a. 
(Nach Moniteur Commercial Roumain.) 
Aussichten der Indigoernte Britisch-Indiens 1908/09. 
Das erste Memorandum über die gesamte 
Indigoernte Britisch-Indiens für die Saison 
1908/09 ist unter dem 22. Oktober d. Is. er- 
schienen. Die darin behandelten Provinzen ent- 
halten 98 v. H. der gesamten in Britisch--Indien 
mit Indigo bestellten Fläche, wie sie auf Grund 
von Durchschnittsberechnungen aus den fünf mit 
dem Jahre 1906/07 abschließenden Jahren be- 
rechnet ist. Innerhalb dieser Periode belief sich 
die durchschnittliche unter Indigokultur stehende 
Fläche auf 547 100 Acres; im Jahre 1907/08 
sank sie auf 331 200 Acres, und für das Jahr 
1908/09 wird sie auf 247 800 Acres geschätzt, 
sie hat also gegen das Vorjahr um 25 v. H. 
abgenommen. 
Der Stand der Indigofelder litt in den 
wichtigen Indigobandistrikten von Nord-Bihar 
(Bengalen) unter Regenmangel, an anderrn Orten 
wird der Saatenstand als ziemlich gut und gut 
bezeichnet. 
Die Schätzung für Oktober d. Is. ergibt für 
die einzelnen Anbaugegenden folgende Flächen: 
  
i!**:n7n 1908/09 1907/08 1906/07 
Provinzen Flächen in Acres J 
Bengalen 129 200 146 800 137 800 
Madras (Raiyat- 
waridörfer) 33 900 79200 94 900 
Vereinigte Pro- 
vinen 31 000 47 300 40 400 
Pundahb 53 700 57 900 62 300 
Zusammen 247 800 331 200 335 400 
Im einzelnen enthalten die Berichte aus den 
Provinzen, denen der Prozentsatz, mit dem sie an 
der gesamten Indigofläche Britisch-Indiens beteiligt 
sind, in Klammern beigefügt ist, über die Größe 
und den Stand der Felder noch folgende An- 
gaben: 
  
In Bengalen (36,7 v. H.) hat das mit 
Indigo bestellte Areal gegen das Vorjahr um 
12 v. H. abgenommen. Die Witterungsverhält- 
nisse sind in dem Hauptanbaubezirk Nord-Bihar 
im allgemeinen nicht günstig gewesen, die Saat 
litt infolge des kurzen Regenfalles von 1907 
und der fortgesetzten Trockenheit in diesem Jahre. 
In den weniger wichtigen Distrikten erholten sich 
die Saaten später etwas von der Tuockenheit. 
Im Durchschnitt wird der Ertrag auf 65 v. H. 
einer Normalernte geschätzt gegen 79 v. H. im 
Vorjahre. 
In Madras (32,8 v. H.) hat die in den 
Raiyatwaridörfern bebaute Indigofläche gegen das 
Vorjahr um 57 v. H. abgenommen. Geringere 
Nachfrage nach Indigo und Mangel an recht- 
zeitigem Regen haben diesen Ausfall verursacht. 
Der Stand der Felder wird als ziemlich gut ge- 
meldet, doch macht sich an manchen Stellen 
Mangel an Regen fühlbar. In den Nicht- 
Raiyatwaridörfern sind 1750 Acres mit Indigo 
bestellt. 
In den Vereinigten Provinzen (18 v. H.) 
hat sich die Indigofläüche um 34 v. H. verringert, 
da für die Bewässerung nicht genügend Wasser 
vorhanden war. Es werden 85 v. H. einer 
Normalernte erwartet. 
Im Punjab (10,7 v. H.) hat die Indigo- 
fläche wegen des späten Ansteigens der Bewässe- 
rungskanäle in den Bezirken von Multan um 
7 v. H. abgenommen. Der Stand der Felder 
ist gut. 
Tabakernte in Bahia. 
Da in den letzten beiden Monaten in allen 
Tabakdistrikten Bahias der erforderliche Regen 
erfreulicherweise nicht ausgeblieben ist, so haben 
sich die Aussichten für die endgültigen Erträge 
der schon jetzt im Gange befindlichen Tabakernte 
gegenüber dem letzten, vor zwei Monaten ge- 
gebenen Berichte) noch verbessert. Man rechnet jetzt 
allgemein mit einer Ernte von 600 000 Ballen. 
(Bericht des Kaiserl. Konstalmns in Bahin 
29. O ktober 1908.) 
Helkenausfuhr Sanzibars 1907. 
Die Ausfuhr von Nelken aus Zanzibar betrug: 
Menge in engl. Pfund Wert in Rupien 
1904 14 502 775 4986 449 
1905 15 312 952 4 306 090 
1906 15 105 760 5 349 545 
1907 18 214 668 5 941 817 
5) Val. „D. Stol. Bl.“ 1908, Nr. 20, S. 1022.
	        
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