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greifend zur Ausführung bringen konnte. Von
der Seite der Konkurrenz wurde immer wieder
zur Herabsetzung der Vorkommen gesagt, es seien
Alluvial dig. gings. Nun — auch solche können
einen bedeutenden Einfluß auf den Weltmarkt ge-
winnen, es sei nur an die Goldwäschereien in
Kalifornien, in sibirischen Flüssen und an die
Goldseifen Alaskas erinnert. Auch die Kleinheit
der Diamanten wurde als Hindernis für ihre
Marktfähigkeit angeführt, gerade das Gegenteil
hat sich aber gezeigt. Die ¼ bis 1 karätigen
Steine werden sehr gern gekauft. Außerdem sind
häufiger Steine von 1 bis 2 Karat, vereinzelt
auch noch größere gefunden und werden bei
systematischem Nachsuchen jedenfalls noch öfter
auftreten.
Ein Vorkommen wie dieses, das innerhalb
eines Jahres trotz schwieriger klimatischer Umstände
auf 260 km Längserstreckung nachgewiesen wurde,
hat jedenfalls Aussicht längere Jahre auszuhalten.
Bisher ist erst der kleinere Teil der Lagerstätten
in Ausbeutung begriffen; in dem für die Kolonial=
gesellschaft gesperrten Gebiet harren noch Millionen-=
werte der Hebung. Natürlich ist eine Berechnung
solcher Vorkommen immer eine mißliche Sache
und die von fachmännischer Seite abgegebenen
Schätzungen sind nur Näherungswerte. Wie im
geologischen Teil ausgeführt wurde, liegt aber die
Entdeckung einer primären Lagerstätte durchaus
nicht außer dem Bereich der Möglichkeit. Dazu
werden systematische Untersuchungen auch nach
Erschöpfung der obersten Kiesschicht unter dieser
an manchen Stellen noch andere, wenn auch
ärmere Horizonte erschließen. Unterschätzt worden
sind allerdings vielfach die Produktionskosten; so
niedrig wie sie anfangs waren, sind sie schon
heute meist nicht mehr, da das Auslesen der
reichsten Stellen ziemlich rasch vor sich geht. Sie
werden auch noch weiter steigen, je entfernter die
bearbeiteten Lagerstätten von Lüderitzbucht liegen,
da der Nachschub auf dem Landwege bald sehr
teuer, wenn nicht unmöglich wird, und auch auf
dem Seewege viele Schwierigkeiten, die in der
Unwirtlichkeit des Ozeans ihre Ursache haben, zu
überwinden sind.
Die bedeutendsten Gruppen, welche zur Zeit
Diamanten färdern, sind:
1. Die Koloniale Bergbaugesellschaft,
hervorgegangen aus den Schürffeldern des Bahn-
meisters Stauch.
2. Der Fiskus, welcher zur Zeit auf den
von ihm belegten Kolonialfeldern und dem ersten
Block abbaut (Diamanten-Pachtgesellschaft).
3. Die Deutsche Diamanten-Gesell-
schaft, welche das gesamte für die Deutsche
Kolonialgesellschaft gesperrte Gebiet bearbeiten
wird. Sie ist erst in allerletzter Zeit an der
Förderung mitbeteiligt.
4. Die Colmanskop Diamond Mines Ltd.,
eine Umgründung der alten Kolmanskopgesellschaft,
welche die Mehrzahl der Schürfkreise, die sich in
Händen von Lüderitzbuchter Bürgern befanden,
umfaßt.
Dazu kommen noch eine Anzahl kleinerer
Gesellschaften wie Windhuk, Germania, Zillertal,
G. F. Schmidt, Weiß u. a., die teilweise schon
abbauen oder im Begriff sind, ihre Schürfkreise
in Bergbaufelder umwandeln zu lassen.
Die Gesamtförderung betrug in Karat
( 204 meh:
Oktober 1908 6 263
November 1908 8259
Dezember 1908 9330
Viertes Kalender-
Vierteljahr 1908. 23 852
Januar 1909 15 126
Februar 1909. 15 510
März 1909. 22 803
April 1909. 30 592
Mai 1909 33 309
Juni 1909 37 554
Juli 1909 ..15333
Januar — 31. Juli 1909 200227
Insgesamt 224 079)
Sie zeigt also noch eine ständige Aufwärts—
bewegung und wird erst, nachdem alle Gesell—
schaften in eine regelmäßige Förderung eingetreten
sind, stabilere Werte aufweisen. Die Qualität
der Steine ist ausgezeichnet; ihre Größe sehr
*) In den Förderziffern nicht enthalten sind das
Gewicht der Diamanten, die beim Schürfen gewonnen
wurden. Dies sind, soweit nachgewiesen, 33 709 Karat,
wovon allein 24 553 Karat auf das Pomonagebiet
entfallen.